Leben/Reise

Luzern: Sternenhimmel auf 2.128 Meter

Die Sonne ist längst untergegangen. Der Himmel ist klar und auch der Jet-Stream meint es gut mit der Astronomie-Gruppe am Luzerner Hausberg Pilatus. Nichts behindert auf 2.128 Meter Seehöhe die Sicht auf Planeten und Sterne. Fast nichts. Denn, noch brennen die Lichter im Pilatus-Kulm- und im Bellevue-Hotel.

Jos Kohn, Astronom aus Luxemburg, hat sein Fernrohr aufgebaut. Ein ziemlich mächtiges Ding mit Fernbedienung. Er gibt Saturn im Computerdisplay ein, das Rohr dreht sich einmal um die eigene Achse und steht schließlich still. Ein Blick durchs Okular zeigt zunächst einmal – nichts. Na ja, viel schwarz und einen weißen Punkt. Scharf stellen muss man noch händisch. Aber dann springt dem Beobachter auch schon der Planet mit all seiner prallen Schönheit in Auge. Samt den geteilten Ringen.

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Die große Kälte

Jos Kohn erklärt, doziert und zeigt alles, was die kleine Gruppe Sternschauer vor das Fernrohr bekommen will. Und es gibt immer mehr zu sehen, nicht zuletzt weil die Gipfel-Hotels die Außen-Beleuchtung gelöscht haben und es dadurch völlig dunkel wird.

Erst weit nach Mitternacht gibt der letzte Amateur-Astronom auf. Nicht, weil das Interesse erlahmt wäre, sondern weil es in der Zwischenzeit so eisig kalt geworden ist, dass selbst die dicken Schweizer Armeedecken, die alle übergeworfen haben, nicht mehr wärmen.

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Vor dem Einschlafen in den komfortablen Betten des Pilatus-Kulm-Hotels gehen so manchem noch einmal die Bilder des Tages durch den Kopf: Der romantische Trip mit dem nostalgischen Dampfer am Vierwaldstättersee von Luzern nach Alpnachstad. Die anschließende Fahrt auf den Pilatus mit der „steilsten Zahnradbahn der Welt“. Wobei die technischen Daten selbst Menschen, die mit derartigen Fortbewegungsmittel nichts am Hut haben, beeindrucken. Was Pilatus-Mitarbeiterin Sarka auf folgende Kurzformel bringt: „Eröffnet 1889, elektrifiziert 1937, bis zu 48 Prozent Steigung, die dank einem speziell entwickelten Zahnradsystem bewältig werden kann.“

Wer schnell wieder ins Tal will, leistet sich den „Dragon Ride“ zum Fräkmüntegg. Die Luftseilbahn, so die offizielle Bezeichnung, schafft den „Ritt“ in etwas mehr als drei Minuten. Anschließend führt die Gondelfahrt weiter über Krienseregg zur Talstation in Kriens. Und von dort aus geht es mit dem Linienbus zurück nach Luzern.

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Die Stadt bietet neben ihrer schönen Lage am nordwestlichen Ufer des Vierwaldstättersees einen perfekten Mix aus Tradition, Mut zur Moderne, Kunst, Kultur und schweizerischer Geschäftstüchtigkeit.

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Alte, neue Kapellbrücke

Modern ist das vom französischem Star-Architekten Jean Nouvel geplante Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL). Es begeistert durch die harmonische Einbindung des Gebäudes am Seeufer und durch die hochkarätige Akustik im großen Konzertsaal (Salle Blanche). Das KKL ist Spielstätte des unter Klassikfans weltweit bekannten „Lucerne Festivals“, das heuer vom 16. August bis zum 15. September stattfindet.

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Wenige Schritte vom Festival-Zentrum entfernt ist das alt-neue Wahrzeichen der Stadt zu bewundern: Die blumengeschmückte Kapellbrücke über die Reuss, der Abfluss des Vierwaldstättersees. Alt, weil sie ursprünglich 1365 als Wehrgang errichtet wurde. Neu, weil sie nach einem verheerenden Brand vor 25 Jahren wieder aufgebaut werden musste.

Von der Brücke aus geht es in die Altstadt mit einer Reihe von Sehenswürdigkeiten, wie Kornmarkt, Museggtürme, Jesuitenkirche und jede Menge Uhren- und Schokogeschäfte.

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Wobei eines davon nicht in der Altstadt, sondern am vornehmen Schweizerhofquai liegt: Max Chocolatier. Gegründet von einem Luzerner Juwelier, der die Mini-Manufaktur seinem Sohn Max widmete. Das Besondere daran: Man kann nicht nur zwischen verschiedenen Pralinenvarianten wählen, sondern auch (nach Voranmeldung) eine eigene Schokolade kreieren. Und wenn man Glück hat (und die Anleitungen des Chef-Chocolatiers befolgt) kommt man mit der Eigenkomposition dem Schweizer Schokoladenhimmel ein gutes Stück näher.

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Info

Anreise Swiss und Partner-Airlines fliegen6x  pro Woche die Strecke WienZürich und retour. Weiterfahrt mit dem Zug nach Luzern. swiss.com

Währung 1 € = ca. 1,13 CHF

Swiss Travel Pass Beliebig mit dem  All-in-One-Ticket  mit Bahn, Bus und Schiff fahren. Gratis-Nutzung der Öffis in 90 Städten. 50 Prozent Preisnachlass auf vielen Berg- und Seilbahnen und freier Eintritt in mehr als 500 Schweizer Museen. (ab 232 CHF für drei Tage). swisstravelsystem.com

Unterkunft  3*-Boutique-Hotel Anker in Luzern. Moderne Zimmer hinter   alten Mauern eines historischen Gebäudes. Beim Bahnhof. hotel-restaurant-anker.ch
Hotel Pilatus Kulm 3*s am Gipfel des Hausbergs. Fantastischer Ausblick. Beeindruckend das Restaurant  mit Queen-Victoria-Saal aus der Belle Époque. pilatus.ch

Essen Restaurant Bürgerstube (Hotel Wilden Mann): Lokale Traditionsgerichte. Die alte Gaststube wurde 1908 im neugotischen Stil eingerichtet.
 wilden-mann.ch
Restaurant Tibits im 1. Stock des Bahnhofs Luzern. Vegetarische Speisen. tibits.ch

Tipps Sammlung Rosengart in Luzern mit Werken von Picasso, Klee und weiteren 23 Künstlern des Impressionismus und der Klassischen Moderne. Absolut sehenswert. rosengart.ch
– Max Chocolatier Handgemachte Schokospezialitäten mit der Möglichkeit auch eigene Köstlichkeiten zu kreieren. maxchocolatier.com
Astromomieabend am Pilatus. astroevents.ch

Auskunft Schweiz Tourismus,  MySwitzerland.com, luzern.com, pilatus.ch