Leben/Reise

Kroatien: Leinen los und Freiheit auf dem Wasser

Die tiefstehende Sonne malt prachtvolle Rot- und Orangetöne auf den Himmel, wir liegen sicher in einer kleinen Bucht vor Anker und genießen den freien Blick über das weite Meer. Vom nahen Ufer weht die Abendbrise einen würzigen Gruß von den mit grüner Macchia bewachsenen Hügeln. Mit einem Glas Wein sitzen wir an Deck, bis auch der letzte Sonnenstrahl versunken ist. Später lassen wir uns von einer sternenklaren Nacht verzaubern.

 

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Wir, zwei befreundete Paare, beginnen unsere Seetour in Marina nahe Split, unser Ziel ist der davor liegende Archipel der dalmatinischen Inseln. Ein Briefing zum Schiff und es kann los gehen: Die Motoren laufen, die Leinen werden gelöst und wir steuern mit Šolta unsere erste Insel an. Als der Himmel das prächtigste Abendrot aufzieht manövrieren wir „Lorena“, den Katamaran, in die Bucht. Mit dem Beiboot rudern wir zum Ufer und erreichen nach ein paar Schritten die auf einer Anhöhe gelegene, urige Konoba. Es wird natürlich fangfrischer Fisch serviert, das Lieblingsgericht der Seefahrer.

Panoramablick

Beim Frühstück fallen die ersten Strahlen der Morgensonne über die Hügel von Šolta an Deck. Auch in die Boote ringsum kommt Leben und bald ist die Bucht wieder verlassen; fächerförmig verlieren sich die Spuren der Schiffe in der Weite der Adria. Gesteuert wird unser Kat von der Flybridge aus, wo man bequem sitzt und eine herrliche Rundumsicht genießt. Schon von weitem erkennen wir unser nächstes Ziel – die Stadt Hvar. Hoch oben am Bergrücken thront die Festungsanlage, vor uns erstreckt sich der malerische Hafen mit dem von Palmen gesäumten Kai und den schmucken alten Häusern. Wir kaufen frisches Brot und beobachten von einem Café aus das geschäftige Treiben.

Zu Mittag laufen wir wieder aus, die fjordähnlichen Buchten der Insel Korcula sind unser nächstes Ziel. Am späten Nachmittag lassen wir den Anker in einer Bucht fallen, die gerade groß genug für den Katamaran ist. Es ist absolut ruhig, kein einziges Haus oder anderes Boot stört unser Paradies. Macchia und Kiefern wachsen das felsige Ufer hinauf, das glasklare Wasser lädt zum Schwimmen und Schnorcheln ein. In der Bordküche, die mit allen Finessen ausgestattet ist, bereiten wir das Abendessen zu, eingenommen wird es als Candlelight Dinner auf dem hinteren Deck. Über uns spannt sich ein funkelnder Sternenhimmel, bald steigt der Vollmond durch die Baumwipfel empor. Schöner kann ein Tag nicht enden.

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Idyllische Ankerplätze

Ein Morgenbad weckt selbst die müdesten Geister, nach einem ausgiebigen Frühstück studieren wir routinemäßig die Wettervorhersage – dem omnipräsenten Internet sei Dank – und erfahren, dass für heute die berüchtigte Bora angesagt ist, ein stürmischer Nordostwind.

Unsere Route führt entlang der Südküste von Korcula, noch sind Wind und Wellen mäßig. Am späten Nachmittag nähert sich eine dunkle Wolkenfront, doch wir erreichen die Bucht rechtzeitig. Bald stürmt es und das Schiff wird kräftig durchgerüttelt, hautnah erleben wir die Kraft der Natur. Im Morgengrauen ist der Spuk vorüber.

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Beim Studium der Seekarten entdecken wir einen kleinen Einschnitt im Süden der Insel Brac, die Bucht Blaca. Von dort kann man zu Fuß eine uralte Einsiedelei erreichen, steht in der Anmerkung. Wir schlängeln uns durch eine schmale Passage zwischen den Pakleni Inseln und steuern die Bucht Blaca direkt an. Tags darauf machen wir uns in der Morgenkühle auf den Weg zur Eremitage. Ein schmaler Pfad windet sich durch den Kiefernwald empor. Nach einer knappen Stunde stehen wir vor dem steinernen Klosterkomplex, der sich an eine steile Felswand schmiegt. Als erste Gäste des jungen Tages kommen wir in den Genuss einer Privatführung. Wir besichtigen die Kapelle aus dem 17. Jh., Wirtschaftsräume und das Klassenzimmer, in dem die Kinder aus den Dörfern der Umgebung unterrichtet wurden.

Auf unserer letzten Etappe zum Ausgangshafen Marina stellt sich Wehmut an Bord ein. Es heißt Abschied nehmen, von unserer „Lorena“ und einer wunderbaren Reise, die uns Natur und Kultur der Dalmatinischen Inselwelt gleichermaßen näher gebracht hat.

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Info

Anreise Täglich Direktflüge von Wien nach Split mit austrian.com und croatiaairlines.com.

Marina 15 km vom Flughafen Split entfernt. Supermarkt in der Nähe, Apotheke, Wechselstube (Währung in Kroatien: Kuna)

Schiff Moorings 434 PC –  Katamaran 4 Doppelkabinen, 2 Nasszellen, Flybridge mit Lounge, Bar und Griller, Sonnenplattform. 2 Dieselmotore mit je 260 PS. Länge: 13 m. Breite: 6,7 m. Tiefgang: 0,94 m.
– Führerscheinpflicht. Der Skipper muss eine offizielle Segellizenz besitzen sowie ein erfahrenes Crewmitglied mit an Bord haben. Charterpreis: ab 1.950 €  pro Woche.
– Alternative: Aufpreis für  Skipper 1.323 € pro Woche. Der ortskundiger Skipper übernimmt Arbeit und Verantwortung, berät bei der Route. www.moorings.de; www.cosmos-yachting.de

Buchtipp Küstenhandbuch Kroatien und Montenegro, Delius Klasing, Küste und Inseln Mittel- und Süddalmatiens. Seekarten-ausschnitte mit Detailplänen von Häfen, Marinas und Ankerbuchten.

Messe Boot Tulln Im Vortragszentrum Halle 8 präsentiert Autor Manfred Ruthner diese Reise mit vielen Bildern und gibt Tipps. Termine: Do . 7. März 16.30 Uhr, Fr. 8. März 15 Uhr, Sa. 9. März 15.45 Uhr

Auskunft www.kroatien.at

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