Rundgang durch das Hietzinger Cottageviertel - Revitalisierung einer Jugendstilvilla
Nicht verwunderlich, dass es immer mehr Menschen in den drittgrößten Bezirk Wiens zieht, der mit rund 72 Prozent Grünflächen obendrein noch der naturreichste der Hauptstadt ist. Auch aus baulicher Sicht hat Hietzing viel zu offerieren:
Bedeutende Bauten von Architekten aus mehreren Jahrhunderten werden in einem Atemzug genannt mit berühmten Bezirksbewohnern aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft
Ein Unterhaltungsort wird zur grünen Wohnoase
Das Hietzinger Cottageviertel könnte geschichtsträchtiger kaum sein. So fand es seinen Ursprung in der „Neue Welt“ – ein Vergnügungspark, der auch heute noch für Aufsehen sorgen würde. Konkret handelte es sich, um einen alten Herrschaftssitz im Bereich Hietzinger Hauptstraße/ Lainzer Straße, der zu zu einem Vergnügungsetablissement umgebaut wurde und vor allem im Sommer Tausende Besucher:innen anlockte. Das schlossartige Hauptgebäude wurde durch Alhambra, einen effektvoll illuminierten Holzbau im maurischen Stil, ergänzt. In einem Park befanden sich eine Theaterarena für 1.000 Zuseher:innen, ein Feuerwerksplatz und Musikpavillons, in denen die Kapellen des Strauß-Clans aufspielten.
Im Jahre 1883 wurde das Areal von Julius Frankl erworben, parzelliert und schließlich mit prachtvollen Villen und Einfamilienhäusern versehen – der Beginn des Hietzinger Cottageviertels. Unterschiedliche Baustile - von Historismus über Jugendstil bis hin zur Moderne - sind hier vorzufinden. Angesehene Architekten wie Adolf Loos, Josef Frank oder Josef Beer hinterließen hier ihre architektonischen Spuren. Ihre berühmten Bewohner - Hans Moser, Ernst Krenek oder Gustav Klimt, um nur einige zu nennen, verliehen dem Viertel noch zusätzlichen Glanz.
Der Architekt Franz Krasny, 1865 in Böhmen geboren und Schüler Otto Wagners aus dem Kreise der Wiener Secession, hegte auch eine Vorliebe für das Hietzinger Cottage. Er entwarf und baute dort ab der Jahrhundertwende eine Reihe an Villen und Einfamilienhäusern, u.a. in der Stadlergasse oder der Hummelgasse. Bereits zu Lebzeiten setzte Wagner die Lebens- und Wohnqualität in den Mittelpunkt. Ikonisch waren seine eingebauten Loggien, Balkone und Terrassen, aber erst die für ihn typische, visuelle Aufteilung von Unter- und Obergeschoß durch ein umlaufendes Vordach machte seinen Baustil unverkennbar.
Der Spagat zwischen Restaurierung und Modernisierung
Vor allem das Hietzinger Cottageviertel, das sich zwischen Hietzinger Hauptstraße, Lainzerstraße und Verbindungsbahn befindet, hat viele eindrucksvolle Bauten hervorgebracht und ist bis heute eine beliebte Wohngegend, in die auch der heimische Immobilien-Developer Thurn & Bauer gerne investiert – und einer heruntergekommenen Jugendstillvilla neues Leben einhauchte. So etwa bei der von Krasny, im Jahre 1912 geplanten und errichteten Jugendstilvilla in der Veitingergasse, die Thurn & Bauer mehr als 100 Jahre später umfassend revitalisierte.
Wenngleich der Balanceakt zwischen dem, was ästhetisch, architektonisch, finanziell und vor allem auch baurechtlich machbar ist, oftmals eine Herausforderung darstellt, haben wir uns gänzlich der Wiederbelebung sanierungsbedürftiger Bauwerke verschrieben
Genau dieses Ziel verfolgte der Immobilien-Developer auch bei der Krasny-Villa: Die persönliche Geschichte dieser besonderen Immobilie zu bewahren und diese unter Berücksichtigung moderner Standards in die Gegenwart zu holen.
Einst als Villa für eine Familie errichtet, wollte Thurn & Bauer das ursprüngliche Konzept eigentlich beibehalten. Da jedoch die Nachfrage an hochwertigen Wohnungen im Grünen in den letzten Jahren enorm gestiegen war, sah die Planung schlussendlich vier hochwertige und großzügige Wohneinheiten mit generösen Freiflächen vor.
Jugendstil meets Gegenwart
Das Fin de Siècle – eine durch Dekadenz geprägte Zeit – hat auch in Krasnys Jugendstilvilla seine Spuren hinterlassen. Allerdings ließen sich an der ursprünglichen Fassade des Gebäudes zwei unterschiedliche konträre Stile erkennen. Während die Front mit Holzschindeln und Fensterläden fast schon einem Jagdhaus im Südbahnstil glich, zeigten sich die restlichen Fassaden mit ihren Stuckelementen und Verzierungen im Stil der Belle Epoque. In Anlehnung an die im Jugendstil vielfach eingesetzten spätsecessionistischen, floralen Elemente, entschied sich Thurn & Bauer bei der Neugestaltung für eine Neuinterpretation. Das Resultat ist eine homogene Fassade mit einem umlaufenden Relief einer abstrahierten Rose, die ähnlich wie einst Krasnys umlaufendes Dach, subtil den Blick auf sich lenkt.
Im typischen Thurn & Bauer Signature-Design strahlt die Fassade nun in Weiß und hellem Grau. Die Holzfenster wurden originalgetreu, in zartem Grau, nachgebaut. Ein Dachausbau mit französischen Fenstern, Gaupen und Außenflächen bietet viel Platz und Komfort für eine vierte Wohneinheit. Passend zum Stil des Hauses wurde darüber hinaus auch ein separates Garagengebäude errichtet.
Beim Betreten des Foyers sorgen zahlreiche Jugendstil-Elemente für das besondere Flair. Darunter sind die geschliffenen Spiegel, stilgerechte Leuchten und drehbare Lichtschalter mit rundem Rahmen, die den originären Charakter bis ins letzte Detail empor sprießen lassen. Ein barrierefreier Aufzug mit hölzerner Verkleidung und einem zusätzlichen Vordach, das an jenes im Haupteingang erinnert, rundet das Gesamtbild ab.
Rückblick und Voraussicht
Die Entwicklungen am Immobilienmarkt immer im Fokus, plant Thurn & Bauer bereits die behutsame Revitalisierung weiterer schöner und erhaltungswürdiger Liegenschaften in Hietzing und anderen spannenden Lagen in Wien sowie im Speckgürtel von Wien - und konzentriert sich auf einen weiteren Bereich „Thurn & Bauer Weekend“, der sich der Revitalisierung von Wochenend-Domizilen in Österreich verschrieben hat.
Thurn & Bauer steht für eine zügige und unkomplizierte Verkaufsabwicklung und achtet zudem immer auf die behutsame, stilgerechte Sanierung der erworbenen Immobilien(n).
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