Wahl: Wiener SPÖ präsentierte „weiblichste Liste, die es je gab“
Mit einer Art weiblichen Doppelspitze geht die Wiener SPÖ – die mächtigste rote Landespartei – in die Nationalratswahl im September. Als Spitzenkandidatin auf der Wiener Landesliste kandidiert Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner. Eine Analogie zu 2017, als der damalige Parteichef Christian Kern ebenfalls die Wiener Liste anführte.
Auf Platz zwei folgt Nationalratspräsidentin Doris Bures. Gleich dahinter kommen drei weitere bekannte Namen: Die Abgeordneten Kai-Jan Krainer, Harald Troch und Andrea Kuntzl.
Nummer sechs ist Christoph Matznetter, der im Nationalrat das Mandat von EU-Parlamentarier Andreas Schieder übernimmt. Dahinter kommt als Neuzugang die Gewerkschafterin Barbara Teiber. Nicht mehr dabei ist hingegen unter anderem der bisherige Justizsprecher Hannes Jarolim.
„Ich bin so wie ich hier stehe eine waschechte Wienerin“, betonte Rendi-Wagner am Montag. Von der „weiblichsten Liste“, die es je gab, sprach Wiens Landesparteichef Michael Ludwig. Er verwies dabei auf die Geschlechterparität bei der Landesliste und die Anzahl der Spitzenkandidatinnen in den Regionalwahlkreisen. Dass Rendi-Wagner die Wiener Liste anführe, freue ihn jedenfalls sehr, beteuerte Ludwig.
Wirbel um Martin Graf
Der jüdische FPÖ-Abgeordnete David Lasar hat am Montag via Kronenzeitung seinen Abschied aus der Politik angekündigt.
Als Grund gab er die Kandidatur von Martin Graf für die Nationalratswahl an. Dieser ist Mitglied der umstrittenen Burschenschaft Olympia. Nun wurde Graf in Lasars Wiener Wahlkreis zum Spitzenkandidaten gemacht – für Lasar ein „Angebot an Rechtsextreme“, wie er sagt.
In der Wiener FPÖ reagiert man befremdet: „Ich sehe Graf nicht als rechtsextrem“, betont Vizebürgermeister pDominik Nep. Er verstehe die „Frustration“ über die Reihung hinter Graf auch nicht, zumal Lasar schon bei den vergangenen Wahlen jeweils verkündet habe, dass dies seine letzte Kandidatur sei, so Nepp.
Grüne: Reimon zurück
Bei den Grünen wird der Burgenländer Michel Reimon wieder in den politischen Ring steigen. Der ehemalige EU-Parlamentarier hatte im Vorjahr eigentlich seinen Rückzug aus der Politik verkündet.
Jetzt will er am 6. Juli beim Bundeskongress der Grünen antreten und sich so um ein Mandat im Parlament bewerben.
Bogner-Strauß fixiert
In der Steiermark hat sich die ÖVP auf die ehemalige Familienministerin Juliane Bogner-Strauß als Spitzenkandidatin auf der Landesliste geeinigt. 2017 war sie nur auf Platz drei.
Auch die steirische SPÖ setzt auf eine bewährte Kraft. Für sie geht der ehemalige Infrastrukturminister und derzeitige Vize-Klubobmann Jörg Leichtfried als Landesspitzenkandidat ins Rennen.