Van der Bellen knackt Millionengrenze bei Spenden
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat eine neue Spendenbilanz vorgelegt und dabei die Millionen-Euro-Marke überschritten. Knapp 95.000 Euro hat er bisher von Kleinspendern erhalten, 150.000 Euro von Großspendern. Neu dazugekommen ist die Grazer SLE Schuh GmbH mit 45.000 Euro. Drei Viertel des bisherigen Wahlbudgets stammt allerdings von den Grünen, die den Wahlkampf ihres früheren Parteichefs bisher mit 755.233 Euro unterstützten.
Seit der letzten Veröffentlichung vor eineinhalb Wochen hat Van der Bellen rund 12.000 Euro an neuen Kleinspenden und 55.000 Euro von Großspendern über 3.500 Euro erhalten. Als Großspender hinzugekommen sind Renate Tojner (10.000 Euro) sowie die Grazer SLE Schuh mit 45.000 Euro. Die Firma des steirischen IV-Präsidenten Stefan Stolitzka war schon 2016 einer von Van der Bellens größten Privatspendern gewesen. Größter Einzelspender ist heuer weiterhin der Medienmanager Gerhard Zeiler (50.000 Euro). Die Grünen Regierungsmitglieder von Vizekanzler Werner Kogler abwärts haben je 4.000 Euro überwiesen, die Grünen (inklusive Landes- und Regionalparteien) 755.233 Euro.
Van der Bellens Wahlkampfleiter Martin Radjaby-Rasset dankte insbesondere den 660 Kleinspenderinnen und -spendern. "Hier bildet sich eine unabhängige und überparteiliche Wahlbewegung und das freut uns sehr", sagte er in einer Aussendung und wertete das Überschreiten der Millionengrenze als gutes Zeichen. Wie viel Geld die Kampagne eingeplant hat und wie viel die Grünen noch zugesagt haben, war auf APA-Anfrage nicht zu erfahren. Radjaby meinte, es sei wichtig, "in Reichweite der von anderen Kandidaten angekündigten Summe zu kommen".
Damit spielt Van der Bellens Wahlkampfmanager auf die FPÖ an, die für ihren Kandidaten Walter Rosenkranz nach eigenen Angaben drei Millionen Euro eingeplant hat. Die Impfgegnerpartei MFG will rund 100.000 Euro in ihre Kampagne für Parteichef Michael Brunner stecken. Dominik Wlazny alias Marco Pogo von der Bierpartei sowie der rechte Blogger Gerald Grosz haben bisher kein konkretes Budget genannt.
Damit wird die Wahlkampf um die Hofburg heuer deutlich günstiger ausfallen als noch vor sechs Jahren. Damals investierte die FPÖ acht Mio. Euro, Van der Bellen 7,9. Allerdings zog sich der Wahlkampf 2016 wegen der aufgehobenen und im Dezember wiederholten Stichwahl auch über fast ein Jahr. Neben 4,8 Mio. Euro von den Grünen konnte Van der Bellen damals auch fast 3,1 Mio. Euro an Privatspenden einwerben. Davon entfielen 2,1 Millionen Euro auf Kleinspenden unter 3.500 Euro. Die FPÖ verzichtete damals wie heuer auf Spenden.