Rot-Kreuz-Expertise kostete anfangs 100.000 Euro monatlich
Die Regierung hat sich die Expertise des Roten Kreuzes bei der Bekämpfung der Coronakrise etwas kosten lassen. Rund 100.000 Euro flossen nach Ausbruch der Pandemie monatlich vom Sozialministerium an die Rettungsorganisation, geht aus einem der APA vorliegenden Vertrag und Rechnungen hervor. Für die "Zurverfügungstellung" des Bundesrettungskommandanten Gerry Foitik gab es demnach 10.000 Euro im Monat. Nach den ersten drei Monaten wurde der Betrag nach und nach geringer.
Abgeschlossen wurde der Vertrag zwischen Sozialministerium und Rotem Kreuz am 17. März 2020, also zum Ausbruch der Coronapandemie. Die Kooperation betraf "die Zusammenarbeit bezüglich Beratungen, Erstellung von Konzepten der Vorgangsweisen im jeweiligen Einsatzfall und die Erarbeitung von entsprechenden Maßnahmen". Zwei bis drei Personen als Fachkräfte sowie Foitik als Ansprechperson wurden laut Vereinbarung für ein Entgelt zur Verfügung gestellt.
"Tätigwerden der entsprechenden Fachkräfte"
Für das "Tätigwerden der entsprechenden Fachkräfte" wurde mit dem Sozialministerium laut Kooperationsvertrag ein Tagsatz von 600 Euro pro Kalendertag und Kopf vereinbart. Die "Zurverfügungstellung des Bundesrettungskommandanten" war im Ausmaß von "etwa 50 Prozent der Arbeitsleistung" berechnet, was unter dem Strich 10.000 Euro ergab. Die Kooperationsvereinbarung, die Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) unterzeichnet hatte, wurde zunächst für drei Monate abgeschlossen.
Der Vertrag mit dem Roten Kreuz wurde zwar verlängert, nach der ersten Welle wurden die Summen aber nach und nach merklich abgeschwächt, wie diverse E-Rechnungen belegen. So wurde die Entschädigung für die "Zurverfügungstellung" Foitiks auf die Hälfte, also 5.000 Euro, abgeschmolzen. Ob der Vertrag mit dem Roten Kreuz noch immer gültig ist, konnte das Ministerium auf APA-Anfrage vorerst nicht sagen.