Rosam: "Kickl soll Test vorlegen, ob er geimpft ist oder nicht"
Von Ida Metzger
Lobbyist und Verleger Wolfgang Rosam und FPÖ-Chef Herbert Kickl liegen im Clinch. Rosam hatte in einer oe24-Sendung von Gerüchten berichtet, Kickl habe sich heimlich impfen lassen.
Kickl sieht in diesem Statement von Rosam, der auch zu den Beratern von Bundeskanzler Sebastian Kurz zählt, seine „politische Glaubwürdigkeit durch Fake-Vermutungen und deren Wiedergabe“ untergraben. „Das lasse ich mir nicht gefallen, wir leiten rechtliche Schritte gegen Rosam ein“, verkündete Kickl in einer Aussendung.
Drohungen gegen Rosam
Seither geht es bei Rosam rund. Der Lobbyist bleibt bei seiner Aussage: "Es gibt diese Gerüchte. Mehr habe ich in der Sendung nicht gesagt." Er bekomme unheimlich viele Gratulationen, aber auch Drohungen. "In der Nacht kommen Anrufe und Nachrichten mit Drohungen. Ich habe mich noch nie gefürchtet in diesem Land, aber das ist eine neue Dimension", schildert Rosam.
Rosam meint, die Debatte ließe sich ganz leicht auflösen. Mit einem Antikörper-Test könne man auch bestimmen, ob etwaige Antikörper durch eine Impfung oder durch eine Erkrankung gebildet wurden. "So ließe sich leicht feststellen, ob Kickl geimpft ist oder nicht. Vielleicht wird auch das Gericht diesen Test von Kickl anfordern", meint Rosam.
Viele prominente Blaue sind bereits geimpft
Tatsache ist, dass Kickl mit dieser Klage eine heikle Debatte für die Blauen angezettelt hat. Denn nun werden immer mehr Blaue öffentlich gemacht, die sich impfen haben lassen und nicht nur auf ein starkes Immunsystem setzen.
Darunter auch einige prominente Blaue wie FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer, Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp, FPÖ-EU-Mandatar Harald Vilimsky, Ex-Staatssekretär Hubert Fuchs oder FPÖ-Abgeordneter Michael Graf, schreibt die Kronenzeitung. Nepp allerdings wollte bei einer Pressekonferenz nicht verraten, ob er geimpft ist. "Ich mache bei diesem Impfstriptease nicht mit", sagte er. Es sei die persönliche Entscheidung jedes einzelnen, ob er sich impfen lasse. Gerade auch im FPÖ-Parlamentsklub gibt es einige Mandatare, die sich mittlerweile impfen ließen. Auch Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer zweifelt die Wirksamkeit der Impfung nicht an. Er und seine Familie seien geimpft, teilte er via Twitter mit.
Für Politikberater Thomas Hofer ist die Klage "absurd". Denn wie kann es ein "ehrenrühriger Vorwurf sein, geimpft zu sein". Wenn aber jetzt immer mehr Blaue als geimpft geoutet werden, kann das in der "Community der Impfverweigerer Schaden nehmen", analysiert Hofer.
"Kickl hat sich weit rausgelehnt mit seinen Aussagen zur Impfung. Strategisch war diese Klage wenige Tage vor der Oberösterreich-Wahl suboptimal. Denn in Oberösterreich tritt ein Anti-Impf-Partei an, die den Blauen ein paar Prozente kosten könnte", so Hofer.
Linzer FPÖ-Vizebürgermeister mit Corona infiziert
Während Kickl gegen Rosam kämpft, kämpft ein FPÖ-Parteikollege gegen den Covid-19-Virus. Der Linzer Vizebürgermeister Markus Hein ist infiziert, hat aber laut Aussendung einen leichten Verlauf.