Coronavirus: Gesichtsschutz aus 3-D-Drucker in der Steiermark
Von Johanna Hager
Masken sind Mangelware. Wiewohl am Weltmarkt zugekauft wird und heimische Unternehmen teils schon auf Maskenproduktion umstellen, ist der Bedarf noch lange nicht gedeckt.
Um das Gesundheitsystem in Österreich aufrecht zu erhalten, müssen medizinische Fachkräfte bestmöglich geschützt werden. Die dafür notwendige Schutzbekleidung ist jedoch ebenfalls nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Wie die Regierung dem entgegensteuern will, das erklärten Infrastrukturministerin Leonore Gewessler und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
"Mit Hochdruck wird an der Eindämmung des Virus' gearbeitet", so Infrastrukturministerin Leonore Gewessler. Derzeit werden mit 22 Millionen Euro rund 64 Projekte - von Impfstoff bis Diagnostika - unterstützt, so Gewessler.
Ab sofort stelle das Infrastrukturministerium 5 Millionen zur Verfügung, um die Forschung und Entwicklung im Bereich der Fertigungsstrategien zu unterstützen. Die Fertigung betreffe Masken, Schützbekleidung bis hin zu Geräten. Abgewickelt wird der Fonds durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).
"Forschung findet nicht im Elfenbeinturm statt", schließt Wirtschafts- und Forschungsministerin Schramböck in ihrem Statement an. Es gehe darum, eine schnellstmögliche Produktion von medizinischer Schutzausrüstung zu erarbeiten. Einen Erfolg gebe es schon zu verzeichnen.
Gesichtsschutz aus 3-D-Drucker
Die TU Graz hat einen Gesichtsschutz mit dem LKH Graz und LKH Graz-West entwickelt. Der Schutz, der mittels 3-D-Drucker hergestellt wird, ist bereits in der Steiermark im Einsatz.
Von den derzeit 1.000 Prototypen sollen in Kooperation mit der Industrie 10.000 Stück pro Woche, im Vollausbau 100.000 Stück pro Woche hergestellt werden. Zudem werde in Österreich intensiv an der Reinigung von Schutzbekleidung und Masken gearbeitet.
Es gelte das Motto "Mehrweg statt Einweg", so Schramböck. Die in Österreich nun hergestellten Masken könnten bis zu 10 Mal gereinigt werden.
Täglich 500.000 Masken aus Österreich
Bis zu 500.000 Masken könnten alsbald in Österreich gefertigt werden, so Schramböck. Wie viele Masken und wie viel Schutzbekleidung derzeit benötigt werden und wie viele Österreich selbst bereit stellen kann, das bezifferten die Ministerinnen auf Nachfrage nicht. Das Coronavirus sei jedenfalls ein Weckruf gewesen, um autark zu sein.
Sowohl Forschung und Entwicklung als auch die Produktion von Medikamenten solle künftig in Österreich ausgebaut werden, um nicht von Indien oder China abhängig zu sein. Wie hoch der Selbstversorgungsgrad künftig sein soll, das ließ Schramböck auf Nachfrage offen.