Wie es jetzt mit dem Zivildienst weiter geht
Von Michael Bachner
Mitte März wurde der außerordentliche Zivildienst ausgerufen, er habe sich sehr bewährt. 3500 Zivildiener haben mit 1. April ihren Dienst aufgenommen, davon arbeiten 65 Prozent im Spitalswesen, Rettungsdienst oder in der Pflege.
Weil die Infektionskurve weiter nach unten geht, sei die Situation jetzt eine andere und entspanntere als im März, sagt Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger. Aber die Herausforderung für den Gesundheitsbereich sei noch nicht beendet, daher brauche es den außerordentlichen Zivildienst weiterhin.
Aber aufgrund der vielen Freiwilligen wird der reguläre Zivildienst für jene, die jetzt im April ihren Dienst abschließen, nicht mehr verlängert. Ab Mai wird zusätzlicher Bedarf an Zivildienern nur noch mit Freiwilligen gedeckt.
Der weitere Bedarf besteht vor allem in Pflegeeinrichtungen, in der Behindertenhilfe und im Rettungswesen, so Köstinger.
Wieder 2500 Freiwillige
Für Mai haben sich 2500 Freiwilige gemeldet - aber auch hier werden nicht alle einberufen, nur 1000 werden gebraucht. Die Lage werde aber jede Woche neu beurteilt. Einen Zeitpunkt, wann der außerordentliche Zivildienst endet, nannte Köstinger nicht.
Michael Opriesnig, Generalsekretär des Roten Kreuzes, erläuterte die logistischen Herausforderungen hinter dem Zivildienst. Ein Punkt: In manchen Bundesländern gab es zu wenige freiwillige Zivildiener, in manchen auch zu viele. Mit den Neu-Meldungen für den Mai müsste der Bedarf jetzt bundesweit und vor allem passend gedeckt werden können.
Corona-Tausender für Zivis
Nach der Aufregung über die unterschiedliche Bezahlung von regulären und außerordentlichen Zivildienern will die Gewerkschaft jetzt auch für Zivildiener den Corona-Tausender. Dieser wird von den Gewerkschaften für jene „SystemerhalterInnen“ eingefordert, die sich während der Corona-Krise einer höheren Infektionsgefahr aussetzen. Auch online kann man diese Forderung unterstützen: www.oegb.at/corona-tausender