"Lieber Sebastian, was hast du gemacht?" - Zitate aus Rendi-Rede
Pamela Rendi-Wagner hat beim SPÖ-Bundesparteitag in Wels versucht, mit Regierungskritik die Delegierten auf ihre Seite zu ziehen. Wörtlich nannte sie die Koalition "feige", "selbstverliebt", "arrogant" und "armselig". Der eigenen Partei versprach sie, mit Leidenschaft und Engagement "zu schuften und rackern", um Österreichs erste Bundeskanzlerin zu werden.
Zunächst zeigte sich Rendi-Wagner aber überwältigt von den zahlreichen Umarmungen und Standing Ovations während ihres Einzugs: "Es fühlt sich saugut an, von euch umarmt zu werden. Ich möchte euch ganz fest umarmen, jeden einzelnen von euch."
"Wir müssen mit dem Herzen schauen, nicht nach links und schon gar nicht nach rechts, sondern nach vorn, wo die Zukunft ist." - die neue Parteichefin gibt die künftige Richtung vor ...
"Die ganze Politik soll sich zum Teufel scheren, wenn sie nicht dazu da ist, das Leben der Menschen etwas leichter zu machen." - ... und zitiert mit dem früheren deutschen SPD-Chef und Kanzler Willy Brandt einen der Säulenheiligen der Sozialdemokratie.
"Es geht heute nicht um mich, und es geht nicht um unsere Partei. Das alles ist kein Selbstzweck. Es ist unsere Bestimmung und unsere Berufung, die Lebensverhältnisse der Menschen in diesem Land zu verbessern."
"Ich bin ein Kind der 70er-Jahre, ich bin ein Kind der Kreisky-Reformen, und ich bin stolz drauf." - Rendi-Wagner bringt mit dem früheren Bundeskanzler und SPÖ-Chef eine weitere rote Legende ins Spiel.
"Es ist alles andere als mutig vom Bundeskanzler, immer wieder härtere Gesetze zu fordern, sich dann aber hinter Beamten zu verstecken. Manche würden sagen, es ist feig." - Kritik gibt es am aktuellen Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz.
"Es ist beschämend, den 12-Stunden-Tag mit einem Husch-Pfusch-Gesetz festzuschreiben, nur weil man sich vor Verhandlungen mit der Gewerkschaft fürchtet, weil man den Diskurs im Parlament nicht führen und sich dem Urteil der Experten entziehen will."
"Es ist armselig, keine Volksabstimmung zum Rauchverbot in der Gastronomie zuzulassen, obwohl fast eine Million Menschen eben für dieses Rauchverbot unterschrieben haben."
"Unser Ansatz ist Humanität und Ordnung." - Rendi-Wagners vage Antwort auf das Migrationsthema.
Kampfansage
"Lieber Sebastian, was genau hast Du in all diesen Jahren eigentlich gemacht? Was hast Du eigentlich unternommen, um zu versuchen, dieses Problem einer Lösung zuzuführen? Du hast nichts getan! Du beschreibst, die kritisierst, aber Sebastian, du bist Politiker, und Politiker handeln und tun." - Rendi-Wagner zur Rolle von Sebastian Kurz in der Flüchtlingsfrage.
"Selbst wenn ich die beste Ärztin der Welt geworden wäre, ich hätte nie so vielen Menschen helfen können wie durch kluge und verantwortungsvolle Politik." - Rendi-Wagners Motiv für ihren Wechsel in die Politik ...
"Ich bin Feministin." - ... und jeder, der Rendi-Wagner wählt, soll wissen, woran er ist.
Kanzlerinansage
"Wir werden wieder nach vorn kommen. Ich werde mit größter Entschlossenheit dafür kämpfen, dass wir wieder stärkste politische Kraft in diesem Land werden und ich mit eurer Unterstützung die erste Bundeskanzlerin dieser Republik werde. Ich verspreche euch, ich werde schuften und rennen, und ich bitte euch, rennt mit mir, für die Menschen." - Zum Schluss die Kanzlerinansage.