Karfreitags-Lösung für Kärntner Superintendent "inakzeptabel"
Kärntens Superintendent Manfred Sauer ist über die von der Regierung am Dienstag verkündete neue Karfreitagslösung "überhaupt nicht glücklich". Wie er im Gespräch mit der APA sagte, ist er vielmehr "empört und geschockt über das Ergebnis". Sauer hofft, dass sich die Evangelischen zu weiteren, gemeinsamen Protesten entschließen und auch rechtliche Schritte ergreifen.
Glocken läuten aus Protest
"Den Evangelischen wird ein Feiertag weggenommen. Das ist ein inakzeptabler Vorschlag, wir sind um unseren Karfreitag betrogen worden", sagte Sauer. Die Bundesregierung sei über die Evangelischen "drübergefahren", festgeschriebene Minderheitenrechte würden ignoriert, die Lösung sei "nicht tragbar", ärgert sich der Superintendent.
Die initiierte Unterschriftenaktion laufe jedenfalls weiter, man überlege auch weitere Protestmaßnahmen. Am Mittwoch um 9.00 Uhr habe man etwa die Glocken der evangelischen Kirchen aus Protest läuten lassen. "Wir haben natürlich nicht viele Möglichkeiten. Wir können nur versuchen, auf die Abgeordneten des Nationalrats einzuwirken und unseren Protest zu bündeln."
Verwunderung über Bischof Bünker
Über die Stellungnahme von Bischof Michael Bünker sei man in Kärnten "verwundert" gewesen. "Wir sehen das viel extremer. Bei uns herrscht große Betroffenheit." Er kenne aber die genauen Hintergründe, wie die Gespräche zwischen Bischof und Regierung gelaufen seien, nicht. Bünker habe aber in einem kurzen Telefonat angekündigt, ein Schreiben an die Gemeinden verfassen zu wollen, das dann am Sonntag verlesen werde.
Er habe dem Bischof jedenfalls gesagt, dass man weiter protestieren werde. Sauer hofft auch, dass bei der Synode am 9. März in Wien eine "gemeinsame, geschlossene Vorgehensweise" beschlossen wird und man sich auch auf rechtliche Schritte gegen die Karfreitagslösung der Bundesregierung einigt.