Politik/Inland

Hofburg: "Bierpartei"-Chef Pogo will kandidieren

Es sei Zeit, "Fahne zu bekennen", so der Chef der "Bierpartei" Marco Pogo, mit bürgerlichem Namen Dominik Wlazny.

Pogo will bei der im Herbst anstehenden Bundespräsidentschafts-Wahl antreten - sofern seine Bierpartei es schafft, die nötigen 6.000 Unterstützungserklärungen zu "stemmen". Kritik äußerte er an der "verhaltensauffälligen" Verwaltung, die das Sammeln erschwere. Über ein nennenswertes Wahlbudget verfügt er nicht, "Kreativität, Ideenreichtum und ein bisserl Hirn" sollen reichen. Und auf dem Wahlzettel wird freilich sein bürgerlicher Name stehen.

In den vergangenen Wochen seien viele Menschen mit dem Wunsch an ihn herangetreten, bei der Wahl anzutreten. Auch der Ruf der Bierpartei sei groß. Daher habe er angeboten, beim Erreichen der nötigen Unterstützungserklärungen, "gemeinsam den Weg Richtung Hofburg zu gehen".

Kritik an Voraussetzungen

Aber genau da ist das Haar in der Suppe: Die eine Voraussetzung erfülle er zwar ("Praktischerweise bin ich seit einem halben Jahr 35"), bei der anderen gebe es aber Hürden. Schließlich müssten die Unterstützungserklärungen am Heimatgemeindeamt unterfertigt und anschließend per Post an die Bierpartei gesandt werden, bemängelte Wlazny: "Und das im Jahr 2022."

Erfolgschancen rechnet er sich dennoch aus. Immerhin würden ihm Umfragen einen zweistelligen Prozentsatz ausweisen, "ohne dass die Bierpartei diese gekauft hat". Dass sein Künstlername, Marco Pogo, nur schwer am Wahlzettel stehen könne, räumte er ein: "Das ist aber auch gut so." Daher werde dort sein bürgerlicher Name zu lesen sein.

In ein traditionelles Links-Rechts-Schema will er sich nicht einordnen lassen. Vielmehr verortet er sich in der Mitte, so Wlazny: "Ich stehe in der Mitte. Das ist auch der Platz an der Bar, wo man am nächsten zum Zapfhahn ist."

"Jungs, die Party ist vorbei"

Amtsinhaber Alexander Van der Bellen hätte in den vergangen Jahren als moralische Instanz expliziter sein können, findet der 35-Jährige. Zwar habe sich der Bundespräsident nicht in das politische Tagesgeschäft einzumischen, aber wenn Leute das Land mit einem Selbstbedienungsladen verwechseln, müsse man sagen: "Jungs, die Party ist vorbei", erklärte der Gründer und Vorsitzende der Bierpartei.

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