Politik/Inland

Freude in Tirol über Impfungen in Schwaz, FPÖ skeptisch

Positive Reaktionen hat die Ankündigung von Bund und Land über die Durchimpfung des Bezirk Schwaz aufgrund der hier vermehrt aufgetreten Südafrika-Mutationsfälle in Tirol hervorgerufen. Sowohl die Grünen, als auch die AK sahen ihre Forderungen nach einem Impf-Schutzschirm umgesetzt. Die Grünen und die ÖVP riefen die Schwazer Bevölkerung zur Teilnahme an der Impfaktion auf. Nur die FPÖ sah die geplante Impfaktion skeptisch.

"Der Impf-Schutzschirm ist dann wirksam, wenn es gelingt im Bezirk Herdenimmunität durch die Schutzimpfung herzustellen. Damit kann die Ausbreitung der Mutation verhindert werden, weshalb die Teilnahme im Interesse aller SchwazerInnen und von ganz Tirol ist", sagte Gebi Mair, Klubobmann der Tiroler Grünen. Wenn der Impf-Schutzschirm im Bezirk Schwaz schnell hergestellt werden kann, dann werde es auch möglich wieder an die lang ersehnten Öffnungsschritte zu denken, so Mair weiter. Jeder und jede im Bezirk Schwaz könne einen Beitrag dazu leisten.

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Dass Schwaz als europäische Modellregion dient, wird sehr positiv aufgenommen, sagte Hermann Gahr, ÖVP-Nationalsratsabgeordneter aus der Gemeinde Terfens im Bezirk Schwaz. "Im Bezirk wird dieser Schritt sehr positiv gesehen, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben breite Unterstützung für die Logistik zugesagt. Gemeinsam geben wir der Südafrika-Mutation keine Chance", so Gahr, der versicherte, dass die Impfungen im Bezirk Schwaz keinen Einfluss auf den Impfplan für die übrigen Tiroler Bezirke haben wird und alle Schwazer dazu aufrief die Impfung in Anspruch zu nehmen. Auch der Tiroler Wirtschaftsbundchef und Seilbahn-Obmann Franz Hörl sowie Wirtschaftsbundbezirksobmann Alois Rainer begrüßten die geplante Impf-Aktion.

FPÖ kritisiert "Massenimpfung"

Für FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger sind die "Massenimpfungen im Bezirk Schwaz wenig durchdacht", wie er in einer Aussendung mitteilte. Wichtiger wären rasche, freiwillige Impfungen von vulnerablen Personen und dem Medizin- und Pflegepersonal. "Die Corona-Chaos-Politik der ÖVP und Grünen geht weiter, denn Mutationen lassen sich auch nicht mit Massenimpfungen ausmerzen", hielt Abwerzger fest. Die Verlängerung der Ausreisetests bezeichnete der FPÖ-Chef als eine "Brüskierung der Tiroler Bevölkerung". "Wir hatten gestern eine Inzidenz von 99, Niederösterreich 196 und Wien 177, da läge es in der Hand Ausreisetests zu verlangen, denn diese Bundesländer sind derzeit die Seuchenherde Österreichs", meinte Abwerzger.

AK spricht von "richtigem Schritt"

Als "richtigen Schritt" bezeichnete auch Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl den zusätzlichen Impfstoff für den Bezirk Schwaz. Er sei der erste gewesen, der bereits Anfang Februar gefordert hatte, Mutations-Hotspots sofort mit wirksamen Impfstoffen zu versorgen, gab sich der AK-Präsident zufrieden. Während Tirol in Sachen Coronavirus in den vergangenen zwölf Monaten oft negativ im Mittelpunkt des medialen Interesses gestanden sei, gebe es nun eine Trendwende. "Ich bin froh, dass die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker sowie die Expertinnen und Experten auch zu dem Schluss gekommen sind, Impfstoffe in Hotspots zu liefern, und dass mit Schwaz eine Forschungsregion geschaffen wird, die Vorbildwirkung haben soll", meinte Zangerl.