Politik/Inland

Forderungen nach neuer Impfkampagne werden laut

Angesichts des stockenden Impffortschritts in Österreich werden Forderungen nach einer neuen Impfkampagne laut. Die Virologin Dorothee Von Laer hat am Wochenende vor einem neuerlichen Lockdown im Herbst gewarnt und Bundespräsident Alexander Van der Bellen rief in einer Videobotschaft zur Impfung auf. Bundeskanzler Sebastian Kurz erteilte beim Parteitag der ÖVP am Samstag einem neuerlichen Lockdown eine Absage: Nicht mehr der Lockdown sei die Antwort, sondern die Impfung.

Die SPÖ warf dem Kanzler am Montag Untätigkeit vor. "Das Bundeskanzleramt hat Mitte Juli dem Roten Kreuz die Infokampagne 'Österreich impft' entrissen. Seitdem passiert hier gar nichts mehr, wahrscheinlich, weil Kurz die Pandemie schon einmal zu oft für beendet erklärt hat und mittlerweile selbst an seine Propaganda glaubt", kritisierte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher.

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"Wo bleibt jetzt die Infokampagne?"

Für Kucher ist das Verantwortungsflucht in Reinform: "Wo bleibt jetzt die Infokampagne? Man kann über die Verantwortungslosigkeit des Kanzlers nur staunen. Obwohl das Bundeskanzleramt mit einem exorbitanten Werbebudget ausgestattet wurde, ist ihm eine Impfkampagne anscheinend nicht 'sexy' genug für den Verkauf. Die persönliche Inszenierung ist Kurz wieder einmal wichtiger als wirkungsvolles Krisenmanagement."

"Österreich fällt im europäischen Vergleich immer weiter zurück. Während einige Länder schon die kritische 80-Prozent-Hürde geknackt haben, sind wir noch nicht einmal bei 70 Prozent angelangt. Das ist inakzeptabel, die Impfung ist der Garant für Schutz vor Infektion und schwerem Verlauf. Nur mit einer hohen Impfrate können wir die Pandemie wirklich stoppen", so Kucher.

Salzburgs Gesundheitslandesrat Christian Stöckl (ÖVP) kündigte im Ö1-Mittagsjournal für sein Bundesland niederschwellige Impfangebote an Schulen und Universitäten im Herbst sowie schärfere 3G-Kontrollen an.

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