Politik/Inland

Erste Bilanz zu Selbsttests an Schulen: 198 von 400.000 positiv

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In Wien und NÖ waren an beiden Testtagen insgesamt 198 Schülerinnen und Schüler sowie Lehr- und Verwaltungspersonal bei rund 470.000 Tests positiv. 

In Wien wurden 81 positive Schülerinnen und Schüler entdeckt. Das sind 0,5 Prozent der positiven Fälle in der Wiener Gesamtbevölkerung. Bei den Lehrkräften wurden 61 positiv getestet, das sind 0,18 Prozent der Wiener Infiziertenzahl. Und: 75 Prozent der Schnelltests, die positiv waren, wurden durch den PCR-Test bestätigt. Nur 25 Prozent waren falsch positiv." Man sieht, das Testen funktioniert", sagte der Wiener Schul-Stadtrat Christoph Wiederkehr in einer Pressekonferenz zur Bilanz der Schul-Selbsttests am Donnerstagmorgen. 

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Testen gut, aber Ergebnis passt nicht

Der Epidemiologe Gerald Gartlehner sagte dabei, er halte die Schultests für sehr wichtig. In den Klassenzimmern kommen sehr viele Menschen auf sehr engem Raum zusammen, Abstandhalten und Maskentragen seien da nicht optimale Mittel. Daher seien die Tests richtig. Aber: "Die 198 Personen machen uns stutzig." Es seien zu wenige Personen positiv.

Die Vermutung sei, dass die Abnahme des Sekrets aus der Nase durch die Kinder nicht richtig erfolge. "Die Maßnahme ist sehr sinnvoll, aber man muss jetzt anschauen, warum so wenige positiv sind." Auf Basis der Gurgelstudie vom Herbst müssten 0,37 Prozent der Schüler infiziert sein.

 Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister erzählte, dass sie mit ihren eigenen Kindern zu Hause im Badezimmer die Abnahme des Sekrets mit Wattestäbchen geübt habe.

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"Es hat alles perfekt funktioniert"

"Ich will keine verlorene Covid-Generation, wir tun alles, damit die Schulen offen bleiben können", sagt Bildungsminister Faßmann zu Beginn der Pressekonferenz.

Alle Schulen seien hervorragend vorbereitet gewesen, es wurden kleine Teststraßen vor den Schulen errichtet. Es wurde ein kleines Q & A für das Lehrpersonal aufgelegt. "Im Boulevard suchte ich den Begriff Chaos in Zusammenhang mit der Schule vergeblich. Es hat alles perfekt funktioniert", so Faßmann.

Alle Beteiligten haben sich über den Präsenzunterricht gefreut.

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"Wenn wir nicht getestet hätten, hätten wir diese rund 200 Personen in der Schule, sie hätten es gar nicht gemerkt, dass sie infiziert sind." 123 waren Schüler, und 75 Lehrer oder Verwaltungspersonal.

Die Zahl der Testverweigerer war extrem niedrig. 98 bis 99 Prozent der Eltern wollten den Test und haben die Einverständniserklärung unterschrieben. In Wien haben am ersten Tag vier Prozent der Eltern die Kinder zum Test begleitet, in Niederösterreich am ersten Tag neun Prozent, am zweiten nur noch zwei Prozent.

"Ein großes Aufatmen"

In Niederösterreich haben die Kontrollen durch PCR-Tests gezeigt, dass 80 Prozent der positiv Getesteten bestätigt wurden, berichtet Teschl-Hofmeister. Die absolute Zahl der positiven Fälle gibt es noch nicht.

Die Landesrätin sagt, dass man nie davon ausgegangen sei, dass alle Infizierten entdeckt würden, aber die Tests würden eine Lücke schließen, um die Schulen noch sicherer machen. Teschl-Hofmeister: "Wenn etwas Besseres als der Nasenbohrertest auf den Markt kommt, dann werden wir auch dort zugreifen."

Wird in Niederösterreich jemand positiv getestet, dann kommt ein mobiles Team in die Klasse und macht mit allen einen Gurgeltest, um festzustellen, ob weitere Schüler oder Lehrer infiziert sind. "Es ist ein großes Aufatmen durch alle Gemeinden gegangen, dass die Kinder wieder in der Schule sind", sagt Teschl-Hofmeister. Die Schulen sollen so lang wie möglich offen bleiben.

Auch das verpflichtende letzte Kindergartenjahr wurde wieder aufgenommen. Auch dort gab es Nasenbohrertests, aber nicht für die Kinder, sondern für das Personal.

Vom großen Aufatmen berichtete auch Christoph Wiederkehr. In Wien sei die Zahl der Kinder mit psychischen Problemen inzwischen besorgniserregend angestiegen. Auch in Wien habe alles gut funktioniert, die Direktoren, die normalerweise frei haben, hätten in den Semesterferien durchgearbeitet, um das Testen zu organisieren.