Erinnerung an die Auferstehung Österreichs 1945 - im Zeichen der Corona-Krise
Von Konrad Kramar
Kein großer Aufmarsch der Garde und auch die Gardemusik wird diesmal nur sehr zurückhaltende, bescheidene Klänge von sich geben: Die Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Gründung der Zweiten Republik finden aufgrund der Corona-Krise in einem sehr reduzierten Rahmen statt. Erinnert wird an jenen 27.April 1945, als die drei Gründungsparteien des neuen Österreich, SPÖ, ÖVP und KPÖ, im Wiener Rathaus - das Parlament war von Bomben beschädigt und noch nicht betretbar - die Selbstständigkeit Österreichs erklärten.
Anschluss null und nichtig
Damit war der Anschluss von 1938 an Hitlerdeutschland null und nichtig. Hitler selbst lebte noch, Berlin war noch nicht gefallen, doch im bereits befreiten Wien trat an diesem Tag auch die erste österreichische Regierung unter Karl Renner zusammen.
Rede des Kanzlers
Wie jedes Jahr, beginnt dieser Tag mit einer Kranzniederlegung des Bundeskanzlers, Vizekanzlers und der Verteidigungsministerin am Burgtor. Der „Festakt“ aus dem Bundekanzleramt wird, ab 11.00 Uhr im ORF übertragen.
Kurz wird sich bei diesem „Festakt“ in einer rund 15-minütigen Rede aus dem Kanzlerbüro an die Bevölkerung wenden. Auch diese Rede steht im Zeichen der Corona-Krise. Wie es aus dem Bundeskanzleramt heißt, will Kurz den Österreichern "Hoffnung und Optimismus" zusprechen. Österreich werde zum Start ins 76. Jahr der 2. Republik „ein neues Kapitel aufschlagen“ und auch diese Krise durch „Zusammenhalt, Fleiß und gemeinsame Kraftanstrengung“ bewältigen.
"Der Weg zurück beginnt"
Nach der Phase des „Verzichts, Entbehrung und Einsamkeit, die viel abverlangt hat“, beginnt nun „unser Weg zurück mit schrittweisem Hochfahren des gesellschaftlichen Lebens und der Wirtschaft“. In den kommenden Monaten darum gehen, „Menschen in Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit wieder rasch in volle Beschäftigung zu bringen“ und „all jenen zu helfen, denen durch das Virus die wirtschaftliche Existenz von einem Tag auf den anderen komplett entzogen wurde.“ „Unternehmen und deren Mitarbeiter brauchen jetzt unsere volle Unterstützung.“ Kurz spricht von einem "Comeback für Österreich".