Corona lässt Steuereinnahmen drastisch einbrechen
Von Michael Bachner
Die Corona-Krise wirbelt die Staatsfinanzen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß durcheinander. So weit so bekannt.
Die Finanzierung der riesigen Hilfspakete wird den Staat, seine Akteure und wohl jeden einzelnen Bürger noch lange vor eine gewaltige Herausforderung stellen. Das kommt vor allem daher, dass gleichzeitig mit den Milliarden an nötigen Hilfsmaßnahmen - also Zusatzausgaben - die Steuereinnahmen des Staates wegbrechen. Wie rasch und massiv das geschieht, zeigen nun erste Daten für den April.
Wie der wirtschaftsliberale Think tank Agenda Austria am Montag veröffentlichte, gingen die Einnahmen der Umsatzsteuer im April dieses Jahres verglichen mit April 2019 um mehr als 600 Millionen Euro zurück. Insgesamt sind die Steuereinnahmen des Fiskus im April um 2,2 Milliarden Euro unter dem Vorjahresmonat geblieben. Neben der Umsatzsteuer fallen hier auch die kräftigen Rückgänge bei der Einkommens- und Körperschaftssteuer (z.B. minus 400 Millionen) ins Gewicht.
Interessant: Bei der Lohnsteuer zeigt sich der Einbruch in den April-Daten noch nicht. Der Rückgang beträgt "nur" rund 100 Millionen Euro. Die Erklärung laut Agenda Austria: Im April wurden erst die Lohnzettel des Vormonats März berücksichtigt und die Kurzarbeit wirkte stabilisierend.
Aber: "Die Corona-Krise wird das höchste Defizit in der Geschichte der Zweiten Republik zur Folge haben. Das ist zwar nötig, um die Wirtschaft kurzfristig zu stabilisieren, aber umso wichtiger ist es jetzt, für Zuversicht und Wachstum zu sorgen, um auch wieder die Basis für stabile Staatsfinanzen zu haben", sagt Agenda-Ökonom Denes Kucsera.