Politik/Inland

Bildungsminister Faßmann: Corona-Jahrgang keine "Lost Generation"

Seit einem Jahr befinden sich Österreichs Schüler Corona-bedingt im Ausnahmezustand - und für die Matura gelten heuer schon zum zweiten Mal besondere Bedingungen: die mündliche Matura ist, wie im Vorjahr, freiwillig, der Stoff wird wieder reduziert, für die schriftliche Matura gibt es wieder eine Stunde mehr Arbeitszeit.

Für Bildungsminister Heinz Faßmann ist es eine "Matura, die den Umständen und der Zeit angemessen ist", sagte er am Freitag in der ZiB2. Die Bedingungen für die Abschlussklassen seien auch heuer noch so schwierig, dass man etwa eine mündliche Matura nicht verpflichtend vorschreiben könne.

Wie im Vorjahr treibt die Maturanten deshalb die Sorge um, dass ihre Matura weniger Wert sein könnte. Das Gegenteil sei der Fall, findet Faßmann, der betont: "Ich wehre mich gegen den Begriff der 'Lost Generation'. Die Rahmenbedingungen waren so schwierig, dass umso mehr geleistet werden musste. Distance Learning ist sehr viel herausfordernder, als im Klassenzimmer zu sitzen."

Erleichterungen kommen im zweiten Jahr der Corona-Pandemie für alle Schulen: So soll es in diesem Semester pro Fach nur eine Schularbeit geben. Ob er das als Minister per Erlass fix vorschreibt? Faßmann ist für eine einheitliche Linie: Es wäre nicht gut, so der Minister, wenn einzelne Schulen mehr Schularbeiten durchführen ließen, sagt er. Die Schularbeiten sollen vor Ostern stattfinden.

Offen, Schichtbetrieb oder zu?

Apropos Ostern: Wie es nach den Feiertagen weitergeht - also ob die Schulen im Schichtbetrieb bleiben, komplett aufsperren oder wieder ganz zusperren, sei völlig unklar. Faßmann bittet um Geduld: "Wir müssen beobachten, wie sich die Infektionslage in den nächsten 14 Tagen entwickelt." Klar sei aber immer gewesen, dass das Bildungsministerium den Präsenzunterricht präferiere - sofern es eben geht.

Zur Variante, dass die Osterferien um eine Woche verlängert werden könnten, kann der Minister noch nichts sagen. Darüber könne man allenfalls reden, wenn im Rahmen eines harten Lockdowns wieder mehrere Bereiche des öffentlichen Lebens zugesperrt würden. "Darüber reden wir aber derzeit nicht."