Politik/Inland

335 Milliarden Schulden: Defizit steigt trotz sprudelnder Einnahmen

Das Staatsdefizit ist im ersten Halbjahr weiter gestiegen - und zwar trotz deutlich höherer Einnahmen. Wie die Statistik Austria am Donnerstag vermeldet hat, haben Bund, Länder und Gemeinden bis inklusive Juni ein Minus von 13,9 Milliarden Euro verbucht. Das entspricht 7,2 Prozent der Wirtschaftsleistung nach 6,8 Prozent im ersten Halbjahr 2020. Zwar lagen die Einnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen wieder über dem Vorkrisenniveau, die Corona-Ausgaben sind weiter gestiegen.

„Insgesamt hat die Corona-Krise Österreich vom Konsolidierungspfad gedrängt“, sagte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung unter Verweis auf die auf 334,7 Milliarden Euro (86,2 Prozent der Wirtschaftsleistung) angewachsenen Staatsschulden.

Ausgaben steigen

Die deutlich gestiegenen Einnahmen - von 88,9 auf 94,5 Milliarden - lagen zwar wieder auf dem Vorkrisenniveau (94,2 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2019). Die sprudelnden Einnahmen haben aber nicht ausgereicht, um den Anstieg der Staatsausgaben abzufangen.Diese sind auf 108,4 Milliarden gestiegen. Das gesamtstaatliche Defizit ist damit von 6,8 Prozent der Wirtschaftsleistung  im ersten Halbjahr 2020 auf 7,2 Prozent der Wirtschaftsleistung im 1. Halbjahr 2021 angewachsen.

Defizit 2020 geringer

Die gute Nachricht: Das Defizit im ersten Halbjahr 2020 mit dem strengen Lockdown ist geringer ausgefallen als erwartet. Das Defizit betrug nur 6,8 Prozent der Wirtschaftsleistung statt der erwarteten 9,4 Prozent.