Politik/Ausland

Zwei Infektionen im Weißen Haus - und Trump verweigert weiter Maske

Trotzig, gegen alle Fakten und großspurig wie immer: Trump bleibt eben Trump, auch wenn es um seine persönliche Sicherheit und die seiner Mitarbeiter geht. Trotz inzwischen zwei bestätigter Corona-Fälle im Weißen Haus verweigert der Präsident weiterhin das Tragen eines Mundschutzes und begründet das mit ausgesprochen blümeranten Erklärungen.

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"Können gar nicht angesteckt werden"

Sogar bei einem Treffen mit US-Kriegsveteranen - anlässlich des 75. Jahrestages des Sieges über Hitlerdeutschland - verweigerte Trump den Mundschutz. Auf die Frage, warum er gerade diese besonders gefährdete Gruppe diesem Risiko aussetze, meinte Trump, die Veteranen seien so "rein", dass sie gar nicht angesteckt werden könnten. Außerdem so Trump, habe der Wind in die Gegenrichtung geweht, so dass die Viren die Veteranen nicht erreichen konnten: "Ich wäre sehr überrascht, wenn die Seuche sie erwischt hätte." Trump ignoriert demonstrativ auch vor Kameras die Abstandsregeln im Weißen Haus, umarmt Gäste und klopft ihnen auf die Schulter.

Pressesprecherin infiziert

Nach einem Mitarbeiter von Trump ist nun auch die Pressesprecherin von Vizepräsident Mike Pence mit dem Coronavirus infiziert. Es gehe ihr gut und sie freue sich, bald wieder zurück zur Arbeit zu kommen, schrieb Sprecherin Katie Miller auf Twitter.

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Miller, die mit Trumps einflussreichem Berater Stephen Miller verheiratet ist, war zuletzt auch in Kontakt mit dem Vizepräsidenten, Journalisten und ranghohen Beamten gewesen. Der Chef der Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA, Stephen Hahn, begann wegen seines Kontaktes zu Miller als Vorsichtsmaßnahme eine zweiwöchige Phase der Isolierung.

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Pence trägt auch keine Maske

Bei einem Termin am Donnerstag etwa trug Miller keine Gesichtsmaske und unterhielt sich mit Journalisten. Auch Pence trug bei dem Termin - entgegen der Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC - keine Maske.

Tägliche Tests für Trump

Sowohl Trump als auch Pence seien am Freitag erneut getestet worden und seien nicht mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, hieß es aus dem Weißen Haus. Die beiden werden inzwischen täglich getestet, eine Prozedur, die Trump nur mit demonstrativem Widerwillen akzeptiert: "Ich finde das ganze System mit den Tests nicht besonders."

"Demonstrativ tollkühn"

"Das ist demonstrativ tollkühn", meint ein ehemaliger Mitarbeiter des Weißen Hauses gegenüber der Washington Post: "Eine Show, die sagt, ich schaffe das, ich hab das unter Kontrolle." Der Präsident habe von Anfang an bewusst alle Vorsichtsmaßnahmen ignoriert, meint ein anderer: "Es ist seine Art, der Krankheit quasi ins Gesicht zu lachen. Wenn er jetzt kehrt macht und beginnt eine Maske zu tragen, wäre das plötzlich die falsche Botschaft für seine Stammwähler."

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