Tschechien schließt Grenzen fast völlig, Frankreich ebenso
Tschechien schließt ab Mitternacht seine Grenzen für Ausländer fast völlig. Einreisen dürfen ab Samstag nur mehr jene, die in Tschechien arbeiten oder studieren oder wenn es sich um eine Reise "aus unerlässlichen Gründen" handelt. Dies wären etwa Reisen zur Familie, zu Gesundheitseinrichtungen, sozialen Einrichtungen, zur Hochzeit oder zu Begräbnissen. Tschechien reagierte so auf die andauernd hohen Corona-Infektionszahlen.
Den Beschluss fasste die Regierung schon am Donnerstagabend, bekanntgegeben wurde er jedoch erst am Freitagabend. In Tschechien gilt nach wie vor eine nächtliche Ausgangssperre. Restaurants, Sport- und Kultureinrichtungen sowie die meisten Schulen sind seit Wochen geschlossen. Die täglichen Neuinfektionszahlen liegen in dem 10,7-Millionen Nachbarland an Arbeitstagen bei rund 8.000.
Frankreich: "Noch eine Chance"
Frankreich schließt indes seine Grenzen für Länder außerhalb der Europäischen Union. Die Einreise aus und Ausreise in Länder außerhalb der Staatengemeinschaft sei ab Sonntag verboten, sagte Premierminister Jean Castex am Freitagabend nach der Sitzung eines sanitären Verteidigungsrats in Paris. Ausnahmen solle es nur bei triftigem Grund geben. Immer wieder war ein neuer Lockdown in den vergangenen Tagen ins Spiel gebracht worden. Castex kommentierte: "Wir können uns noch eine Chance geben, ihn zu verhindern."
Der Premier kündigte zudem an, dass Ladenzentren mit mindestens 20.000 Quadratmetern Fläche ab Sonntag schließen sollten - Geschäfte für Lebensmittel ausgenommen. Außerdem solle das mobile Arbeiten verstärkt werden. Am Montag wolle man mit Sozialpartnern über die genauen Modalitäten sprechen. Castex sagte außerdem, dass Polizei und Gendarmerie stärker über die Einhaltung der Corona-Regeln wachen würden.
Österreich schärft nach, Deutschland auch
Wegen der Ausbreitung verschiedener Mutanten des Coronavirus kommt es auch in Österreich kommende Woche zu einer Verschärfung der Einreiseregelungen. Am Donnerstag sei der Entwurf einer neuen Verordnung Ländern und Sozialpartnern zur Begutachtung vorgelegt worden, nächste Woche soll er finalisiert werden, wie die APA am Freitag aus dem Gesundheitsministerium erfuhr. In dem Entwurf sind verpflichtende Tests bei der Einreise - auch für Pendler - vorgesehen.
Auch Grenzpendler müssten demnach ein ärztliches Zeugnis oder einen Testnachweis, der nicht älter als 72 Stunden ist, bei Einreise vorlegen - oder, sollten diese nicht vorhanden sein, eine zehntägige Quarantäne antreten. Bei Nachholen des Tests und einem negativen Testergebnis gelte die Quarantäne aber als beendet, heißt es in dem Entwurf. Aus dem Gesundheitsministerium wollte man sich dazu auf APA-Anfrage nicht äußern, da der Entwurf derzeit noch überarbeitet werde, sagte eine Sprecherin.
Für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Corona-Infektionszahlen gelten seit Mitternacht am Sonntag strengere Regeln bei der Einreise nach Deutschland. Zu diesen Hochrisikogebieten zählen das Nachbarland Tschechien, die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA. Wer von dort einreisen will, muss an der Grenze einen negativen Corona-Test (PCR-Test oder Labor- oder Schnelltests vergleichbarer Qualität) vorweisen können.