Politik/Ausland

Trump vergleicht Corona nach Klinik-Aufenthalt wieder mit Grippe

US-Präsident Donald Trump hat das Coronavirus nach seinem Krankenhausaufenthalt wegen einer Infektion mit dem Erreger erneut mit der Grippe verglichen.

„Die Grippesaison steht vor der Tür! Jedes Jahr sterben viele Menschen an der Grippe, manchmal mehr als 100.000, und trotz der Impfung. Legen wir unser Land still? Nein, wir haben gelernt, damit zu leben, so wie wir lernen, mit Covid zu leben, das in vielen Bevölkerungen weit weniger tödlich ist!!!“, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter.

Alle Inhalte anzeigen

Der Kurznachrichtendienst versteckte den Tweet mehrere Stunden später hinter einem Hinweis, in dem zu lesen war, dass der Tweet „irreführende und potenziell gefährliche Informationen“ über Covid-19 verbreite. Da möglicherweise ein öffentliches Interesse daran bestehe, bleibe er aber zugänglich. Der Tweet kann allerdings nur noch mit einem Kommentar weiterverbreitet werden. Auf Facebook war die Nachricht gar nicht mehr zu finden.

Am Freitag war bekannt geworden, dass sich Trump mit dem Coronavirus angesteckt hat. Am Montag rief er die Amerikaner auf, keine Angst vor dem Virus zu haben. In den USA sind seit Beginn der Pandemie mehr als 210.000 Menschen nach einer Infektion gestorben, in absoluten Zahlen mehr als in jedem anderen Land der Welt. Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge starben in den USA seit 2010 jährlich zwischen 12.000 und 61.000 infolge einer Grippe.

Besonders zu Beginn der Pandemie hatte Trump Covid-19-Erkrankungen wiederholt mit einer Grippe-Infektion verglichen. Im September wurde bekannt, dass Trump die gravierenden Risiken des Virus bewusst waren: Im Gespräch mit dem Investigativjournalisten Bob Woodward hatte er im Februar gesagt, Covid-19 sei „tödlicher“ als eine schwere Grippe.

Wegen seiner Corona-Infektion sind Trump eine Reihe von Medikamenten verabreicht worden, darunter ein noch experimentelles Antikörper-Mittel. Nach Einschätzung des renommierten Immunologen Anthony Fauci könnte dies entscheidend zu einer schnellen Verbesserung von Trumps Gesundheitszustand beigetragen haben. Nach Angaben seines Leibarztes Sean Conley ist Trumps Erkrankung aber trotz der Rückkehr ins Weiße Haus noch nicht ausgestanden.