Politik/Ausland

Trump startet Wahlkampf für 2020 mit großem Selbstlob

US-Präsident Donald Trump hat den Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl 2020 eingeläutet. Trump trat am Dienstagabend in Orlando im US-Bundesstaat Florida vor rund 20.000 Anhänger und überschlug sich dabei förmlich mit Selbstlob. Unter dem Gejohle seiner Anhänger attackierte der 73-Jährige zudem die Medien. "Da hinten sind sehr viele Fake News", sagte er in Richtung der Journalistentribüne.

Trump zog im Amway Center erwartungsgemäß eine positive Bilanz seiner ersten eineinhalb Jahre im Amt. Die Präsidentschaftswahl 2016 sei mehr als eine Wahl gewesen, sondern "ein bestimmender Augenblick in der amerikanischen Geschichte". Schließlich sei damals "eine korrupte und unfähige Regierung niedergerissen" worden, und das Prinzip einer Regierung "für das Volk" wiederhergestellt worden. Nun werde die US-Wirtschaft wieder rund um den Erdball beneidet. "Wir haben die beste Wirtschaft in der Geschichte unseres Landes, unsere Zukunft war nie strahlender", sagte Trump. "Der Amerikanische Traum ist wieder da, größer und stärker denn je zuvor".

"Sie wollen euch zerstören"

In drastischen Worten warnte Trump vor einem Wahlsieg der oppositionellen Demokraten bei der Präsidentschaftswahl. "Unsere radikalen demokratischen Gegner sind von Hass, Vorurteilen und Wut getrieben", sagte er. "Sie wollen euch zerstören, und sie wollen unser Land zerstören, wie wir es kennen."

Trump äußerte sich, nachdem zuvor bereits sein Vize Mike Pence sowie seine Ehefrau Melania Trump vom Rednerpult gesprochen hatten. Die Vorwahlen zur Bestimmung der Kandidaten beginnen im Februar. An der erneuten Nominierung Trumps durch die Republikaner gibt es keinen Zweifel, auch wenn er in dem Ex-Gouverneur Bill Weld interne Konkurrenz hat. Bei den US-Demokraten gibt es 23 Präsidentschaftsbewerber. Bei ihnen liegt im Ringen um die Kandidatur laut den Umfragen derzeit Ex-Vizepräsident Joe Biden vorn.

Dass Trump den Wahlkampfauftakt in Florida bestreitet, ist kein Zufall. Der Sonnenstaat im Süden gilt als Schlüssel zum Wahlsieg: Mit 29 Wahlmännern ist Florida gemeinsam mit New York der drittgewichtigste Bundesstaat im US-Wahlsystem nach Texas und Kalifornien - und mit Abstand der größte "Swing State". Darunter versteht man jene US-Staaten, in denen ungewiss ist, ob dort Demokraten oder Republikaner siegen werden. Einer aktuellen Umfrage der Quinnipiac University liegen in Florida mehrere potenzielle demokratische Präsidentschaftsbewerber vor Trump, Biden sogar mit 50 zu 41 Prozent.