Politik/Ausland

Stricken für Europa: Vizepräsidentin ließ die Nadeln klappern

Dass während wichtigen Parlamentssitzungen Zeitung gelesen oder am Handy herumgespielt wird: Das ist man bereits gewöhnt. Margarethe Vestager, Vizepräsidentin der EU-Kommission, fügt dem eine andere Variante hinzu: Sie strickt.

Und tat das auch am Mittwoch, während ihre Kommissionschefin Ursula von der Leyen vor dem EU-Parlament den historischen Wiederaufbauplan für die coronageplagten Länder präsentierte. 750 Milliarden Euro für Italien und Co.? Zwei glatt, zwei verkehrt.

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Mächtige Agenden

Vestager ist nicht irgendwer in von der Leyens Kabinett. Die Dänin, die als knallharte Wettbewerbskommissarin Google, Apple und Konsorten das Fürchten lehrt, galt selbst als Anwärterin für den Chefinnensessel in der EU-Kommission. Und wurde letztlich mit den Agenden für Digitalisierung, Digitalsteuern und Wettbewerbspolitik betreut. Das zählt zu den einflussreichsten Zuständigkeitsbereichen.

Als Missachtung oder Respektlosigkeit sollte man die originelle Nebentätigkeit übrigens nicht werten, denn Vestager ist als notorische Strickerin berühmt und berüchtigt. Und macht aus ihrer Leidenschaft kein Hehl: "Stricken hilft dabei, sich zu fokussieren", entgegnete sie bereits 2018 auf einen Tweet, der dieses Hobby mächtiger Frauen enthüllte.

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Woran genau die Dänin am Mittwoch strickte, ist noch ungeklärt - Tatsache ist, es geschah dem Anlass farblich angemessen in EU-Blau.

Ebenfalls sehr passend: Die Vizepräsidentin hat eine Vorliebe für kleine handgestrickte Elefanten. Stichwort Baby-Elefanten. Schon 2016 spendete sie ein pinkes Exemplar als Hauptpreis für einen guten Zweck. Der Wettbewerb war - richtig erraten - ein Strick-Contest.

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