Politik/Ausland

Raketeneinschläge im Grenzgebiet zu Polen

In Nähe der ukrainischen Westgrenze zum NATO-Mitglied Polen haben sich am Dienstagabend zwei Explosionen ereignet. Eine russische Rakete sei in eine ukrainische Militäreinrichtung im Kreis Tscherwonohrad eingeschlagen, teilte die Verwaltung des Gebietes Lwiw (Lemberg) mit. Noch gebe es keine Angaben zum angerichteten Schaden, schrieb Gouverneur Maxim Kosizkyj im sozialen Netzwerk Telegram.

Es gebe derzeit keine Städte in der Ukraine, die als völlig sicher angesehen werden könnten, in denen die Menschen nicht in ständiger Angst lebten, sagte die ukrainische First Lady Olena Selenska vergangene Woche einem Interview mit dem italienischen Sender Porta a Porta.

Acht Raketen abgefeuert

Die russische Armee habe am Dienstagabend von Langstreckenbombern über dem Kaspischen Meer acht Raketen auf die Ukraine abgefeuert, teilte das Oberkommando der ukrainischen Luftwaffe mit. Sieben von ihnen seien abgefangen worden. Im Gebiet Lwiw sei eine Flugabwehrstellung getroffen worden. Diese Militärangaben waren nicht unmittelbar zu überprüfen. Explosionen wurden abends auch aus der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine gemeldet.

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Mitte März hatte Russland den Truppenübungsplatz Jaworiw etwa 20 Kilometer von der Grenze nach Polen entfernt mit Raketen getroffen. Dabei wurden den Angaben nach mindestens 35 Soldaten getötet.

Kämpfe im Osten

Unterdessen dauern die Kämpfe um die Stadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk an. Der Feind konzentriere seine Hauptanstrengung in Richtung dieser Stadt, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch in der Früh mit. Es habe Artilleriebeschuss auf Siedlungen etwa südlich von Bachmut gegeben, "um unsere Einheiten zurückzudrängen". Russische Angriffe seien aber zum Teil abgewehrt worden, hieß es. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

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Auch die Bahnstrecke zwischen dem russisch besetzten Cherson in der Südukraine und der annektierten Halbinsel Krim ist britischen Angaben zufolge nach einem ukrainischen Angriff auf einen russischen Munitionszug wohl unterbrochen. Die russischen Streitkräfte bräuchten wahrscheinlich einige Tage, um die Verbindung zu reparieren, teilt die britische Regierung auf Basis eines Lageberichts des Geheimdienstes mit.

Die Strecke werde aber eine Schwachstelle für das russische Militär und seine logistische Nachschubroute von der Krim nach Cherson bleiben. Zudem werde angesichts der anhaltenden Kämpfe und des Mangels an Lebensmitteln die Zahl der Zivilisten, die versuchten, aus Cherson und den umliegenden Gebieten zu fliehen, wohl zunehmen.