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Nächtliche Ausgangssperren: Südtirol verschärft Maßnahmen

In Südtirol werden die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft. In allen geschlossenen Räumen muss ab sofort ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden - auch im Freien, sobald kein Abstand von einem Meter zu anderen Personen eingehalten werden kann. Zudem werden für 20 Gemeinden noch strengere Regeln verordnet, hieß es vom Land Südtirol in einer Aussendung.

In diesen Gemeinden (siehe weiter unten) wird eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 20.00 und 5.00 Uhr eingeführt. Das eigene Zuhause darf während der Nacht nur zur Arbeit, gesundheitlichen oder sonstigen dringenden Gründen verlassen werden. Dafür wird wieder eine sogenannte „Eigenerklärung“ benötigt, welche die Südtirolerinnen und Südtiroler dabei haben müssen.

Die Gastronomie muss um 18.00 Uhr schließen, es dürfen maximal vier Personen an einem Tisch sitzend bedient werden. Beherbergungsbetriebe, Schulen, Kindergärten und Betreuungseinrichtungen dürfen offen bleiben.

Alle Veranstaltungen in geschlossenen Räumen werden in diesen Gemeinden ausgesetzt, bei Events im Freien gilt die 3G-Regel. Sport und Bewegung draußen ist nur dann erlaubt, wenn der Abstand zu anderen Menschen eingehalten werden kann - während der Ausgangssperre ist Sport jedoch verboten. Im Handel gilt eine FFP2-Maskenpflicht.

Betroffene Gemeinden

Von dem strengeren Reglement, das vorerst von 24. November bis 7. Dezember gilt, sind Rodeneck, St. Pankraz, Kuens, Vintl, Ulten, Martell, Kastelbell-Tschars, Natz-Schabs, Schnals, Plaus, Kastelruth, Marling, Lajen, Burgstall, St. Ulrich, Moos in Passeier, Villnöß, St. Christina in Gröden, Rasen-Antholz und Mühlbach betroffen.

Diese Gemeinden weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 800, eine Durchimpfungsrate von unter 70 Prozent sowie mehr als fünf positive Fälle pro Gemeinde auf.

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) kündigte am Dienstag an, dass die Situation nun "jeden Freitag neu bewertet" werde. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann (SVP) berichtete, dass die Sieben-Tages-Inzidenz in Südtirol bei 430 liege, in einigen Gemeinden sei dieser Wert jedoch "um ein Vielfaches" höher bei einer geringeren Impfquote.