Nach Covid-19-Erkrankung: Boris Johnson in Downing Street eingetroffen
Der britische Premierminister Boris Johnson ist nach überstandener Covid-19-Erkrankung am Sonntagabend wieder am Regierungssitz Downing Street in London eingetroffen. Entsprechende Berichte bestätigte eine Regierungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Er will an diesem Montag seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen.
Johnson hatte sich in den vergangenen zwei Wochen auf seinem Landsitz Chequers, nahe London, von der Lungenkrankheit erholt. Zuvor musste er nach der Infektion mit dem Corona-Virus eine Woche im Krankenhaus verbringen, drei Tage sogar auf der Intensivstation. Vertreten wurde er solange von Außenminister Dominic Raab.
Kritik an Regierung
Die Regierung in London steht wegen ihrer Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie schwer in der Kritik. Es fehlt an Schutzkleidung für das medizinische Personal. Auch von dem ausgegebenen Ziel, bis Ende April jeden Tag 100.000 Menschen zu testen, sind die Behörden noch weit entfernt.
Experten gehen inzwischen davon aus, dass das Land den Höhepunkt der Epidemie überschritten hat. Doch die täglich neu registrierten Sterbefälle sind noch immer erschreckend hoch. Am Samstag überstieg die Gesamtzahl der Toten erstmals 20.000. Berechnungen der "Financial Times" zufolge könnte die tatsächliche Zahl aber mehr als das Doppelte betragen. Gleichzeitig werden die Rufe nach einer Lockerung der Maßnahmen wegen der Schäden für die Wirtschaft immer lauter.