Politik/Ausland

Khashoggi: US-Außenministerium hat noch kein finales Urteil

Die USA haben nach Darstellung des Außenministeriums noch keine abschließende Bewertung im Fall des getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi getroffen. "Die jüngsten Berichte, wonach die US-Regierung eine finale Schlussfolgerung gezogen hat, sind falsch", erklärte die Sprecherin des Außenministeriums, Heather Nauert, am Samstag in einer Mitteilung.

Es gebe in Bezug auf die Ermordung des Journalisten noch "zahlreiche unbeantwortete Fragen". Man sei entschlossen, alle Beteiligten zur Verantwortung zu ziehen, hieß es. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass der US-Auslandsgeheimdienst CIA zu der Einschätzung gelangt sei, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman selbst die Tötung angeordnet habe.

Die Einschätzung der CIA steht in krassem Gegensatz zur letzten Darstellung der saudischen Ermittler. Demnach haben hochrangige Regierungsmitarbeiter ein 15-köpfiges Spezialteam zur Ausführung der Tat auf eigene Faust losgeschickt. Der saudische Generalstaatsanwalt forderte am Donnerstag für fünf Tatbeteiligte die Todesstrafe.

US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben ebenfalls noch nicht vom Auslandsgeheimdienst CIA über dessen Einschätzung zur Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi unterrichtet worden. Trump sagte am Samstagmorgen (Ortszeit) vor seinem Abflug nach Kalifornien, er werde noch am selben Tag über die Erkenntnisse informiert werden. Bisher sei ihm gesagt worden, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman keine Rolle bei der Tötung gespielt habe, so der US-Präsident.

Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass die CIA inzwischen glaube, dass der Kronprinz selbst die Tötung angeordnet habe. Auf die Frage, ob die Erkenntnisse Konsequenzen haben könnten, sagte Trump, er werde sich das anschauen. In Saudi-Arabien hätten die USA schließlich auch einen "großartigen Verbündeten", was die Wirtschaft in den USA angehe. "Sie sind ein wirklich spektakulärer Verbündeter, was Jobs und die wirtschaftliche Entwicklung angeht." Als Präsident müsse er "viele Dinge" berücksichtigen, fügte Trump hinzu.

Die Einschätzung der CIA steht in krassem Gegensatz zur letzten Darstellung der saudischen Ermittler. Demnach haben hochrangige Regierungsmitarbeiter ein 15-köpfiges Spezialteam zur Ausführung der Tat auf eigene Faust losgeschickt. Der saudische Generalstaatsanwalt forderte am Donnerstag für fünf Tatbeteiligte die Todesstrafe.