Elf Tote bei israelischem Luftangriff in Syrien
Bei den israelischen Luftangriffen in Syrien in der Nacht auf Montag sind nach Angaben von Aktivisten elf Menschen getötet worden. Bei den Opfern handle es sich um elf Kämpfer, darunter zwei Syrer, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Die Angriffe richteten sich demnach gegen iranische und syrische Ziele rund um die Hauptstadt Damaskus. Auch nahe eines Militärflughafens im Süden der Stadt gab es demnach Angriffe.
Die der syrischen Opposition nahestehende Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von Aktivisten an Ort und Stelle. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Nach russischen Angaben wurden durch die israelischen Luftangriffe auf den Flughafen südlich von Damaskus vier syrische Soldaten getötet und weitere sechs verletzt. Die syrische Luftabwehr habe während der israelischen Angriffe über 30 Marschflugkörper und Lenkbomben abgefangen und zerstört, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax das russische Einsatz-Kontrollzentrum.
Ziel waren iranische Brigaden
Die israelische Armee hatte in der Nacht Angriffe auf iranische Ziele bestätigt. Ziel sei die Al-Quds-Brigade der iranischen Revolutionsgarden gewesen. Sie warnte die syrischen Streitkräfte zugleich vor jeglichem Versuch, israelisches Territorium oder die israelischen Streitkräfte anzugreifen.
Israel fliegt immer wieder Luftangriffe auf iranische Militärziele in Syrien. Bestätigt wird dies aber nur selten.
Israels Geheimdienstminister Israel Katz sagte dem israelischen Fernsehen am Montag, die neue offene Haltung stärke Israels Abschreckung. "Wer sich bekennt, der sagt: ich bin hier", sagte Katz. Die Botschaft sei eindeutig: Wer Raketen auf Israel abfeuere, "der wird den vollen Preis zahlen".
"Jeden attackieren, der uns schädigt"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte am Sonntag während eines Besuchs im Tschad gesagt: "Wir haben eine dauerhafte Politik: mit Angriffen gegen die iranische Etablierung in Syrien vorzugehen und jeden zu attackieren, der uns schädigen will."
Israel will mit aller Macht einen wachsenden Einfluss seines Erzfeinds Iran im Nachbarland Syrien verhindern. Im Syrien-Konflikt unterstützt Teheran gemeinsam mit seinen Verbündeten von der libanesischen Hisbollah-Miliz den syrischen Machthaber Bashar al-Assad. Russland hat ebenfalls aufseiten Assads in den Bürgerkrieg, der sich aus der Niederschlagung einer Reform- und Demokratiebewegung im Rahmen des Arabischen Frühlings 2011 entwickelte, eingegriffen.