Iran hat zwölfmal mehr angereichertes Uran als erlaubt
Die iranischen Bestände an angereichertem Uran sind nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO) um ein Vielfaches höher als erlaubt. Seit dem umstrittenen Austritt der USA aus dem Internationalen Atomabkommen 2018 habe der Iran die Urananreicherung weiter fortgesetzt.
Das hieß es im vierteljährlich erscheinenden Bericht der IAEA, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. Inzwischen überschreite die Menge leicht angereicherten Urans das erlaubte Limit um mehr als das Zwölffache.
Uran-Teilchen
Der Iran hat laut IAEA zudem bislang keine ausreichende Erklärung für den Fund von Uran-Teilchen in einer nicht als Atom-Standort deklarierten Einrichtung geliefert. Die Behörde fordert dazu eine umfassende Erklärung vom Iran, der sich im Atomabkommen (das 2015 in Wien erzielt worden war) zu Transparenz über sein Atomprogramm verpflichtet hatte. Das Abkommen sollte das von schiitischen Klerikern beherrschte Land am Bau einer Atombombe hindern.
Die chemische Signatur der Atomspuren, die vergangenes Jahr an dem Standort entdeckt wurden, entspräche der von Spuren an Zentrifugen, die der Iran aus seinem Nachbarstaat Pakistan, einer Atommacht, importiert habe, hieß es in dem Bericht weiter. Die Behörde betonte dies als ungelöste Frage, nachdem der Iran zuletzt nach langem Streit IAEA-Inspekteuren Zugang zu zwei weiteren Standorten gewährt hatte.
Der Iran hat mittlerweile laut dem Bericht mehr als 2.400 Kilogramm angereicherten Urans. Im Abkommen hatte Teheran der Einhaltung einer Obergrenze von rund 200 Kilogramm reinen Urans zugestimmt. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomdeal 2018 erfüllt auch der Iran nicht mehr alle Auflagen des Abkommens.