Ab 16. Juni: Freies Reisen nach Italien, Kroatien und Griechenland
Nachdem Österreich vor einer Woche seine Grenzen zu den Nachbarländern wieder völlig geöffnet hatte, waren die Gesichter in Italien lange – und bei Österreichern, die ihre Sommerferien gerne in Bella Italia verbringen. Denn jenes europäische Land, das mit Spanien und Frankreich am härtesten von der Corona-Krise betroffen war, war ausgenommen. Dementsprechend sauer reagierte man in Rom.
Doch mit kommenden Dienstag Schlag null Uhr heißt es auch an der österreichisch-italienischen Grenze wieder: Völlig Reisefreiheit. Und das gilt auch für Griechenland und gut zwanzig weitere europäische Staaten, wie der KURIER am Dienstag aus sicherer Quelle erfuhr. Kroatien ist ebenso darunter – das bestätigte das Außenministerium dieser Zeitung. Morgen, Mittwoch, will die Bundesregierung diese komplette Öffnung verkünden.
Für alle Österreicher ergibt sich nun ein elegantes Schlupfloch, das verlängerte Wochenende doch noch in Italien verbringen zu können: Wer sich den kommenden Montag auch noch freinehmen kann und erst nach Mitternacht zurückkehrt, umgeht die bis dahin noch vorgeschriebene Quarantäne-Verpflichtung.
Anzeichen verdichteten sich bereits
Zuletzt hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass auch Italien auf eine Grenzöffnung hoffen kann. Schallenberg hatte am Montag auf Puls4 erklärt, dass Österreich die Grenze zu Italien schon binnen Tagen öffnen könnte. Allerdings ist bisher offen, ob es unter Bezugnahme auf die unterschiedlichen Infektionszahlen zu einem regional unterschiedlichen Vorgehen kommen wird. Bisher gilt für ganz Italien eine Reisewarnung wegen der Coronavirus-Pandemie.
Kroatische Medien freuten sich am Dienstag bereits über die Ankündigung. Österreichische Urlauber liegen bei den Ankünften und Nächtigungen auf dem dritten Platz der ausländischen Touristen in Kroatien.
Zuvor Kritik aus Kroatien
In Kroatien war in den vergangenen Tagen Kritik laut geworden, nachdem Österreicher zuvor noch in Quarantäne mussten, wenn sie in Kroatien Urlaub gemacht hatten. Österreich gehe es nur darum, Touristen im eigenen Land zu halten und um wirtschaftliche Interessen, so der Vorwurf.
Der kroatische Tourismusminister Gari Cappelli schloss sich dieser Interpretation an: "Ich verstehe sie vollkommen. So muss man aber auch uns verstehen, als wir gesagt haben, dass wir die Grenze für zehn Länder öffnen. Ich denke aber, dass sich alles bis zum 15. Juni auf der EU-Ebene herauskristallisieren und lösen wird." Dieser Streit ist nun beigelegt.
Kroatien hatte seine Grenzen bereits am 28. Mai ohne größere Beschränkungen für zehn EU-Länder - darunter Österreich - geöffnet.