Politik/Ausland

FDP-Lindner über AfD: "Wir sind nicht ihr Steigbügelhalter zur Macht"

FDP-Chef Christian Lindner hat sich im Bundestag für die Mitschuld seiner Partei an der Regierungskrise in Thüringen entschuldigt. "Wir sind beschämt", weil die Demokratie hier verhöhnt worden sei, sagte Lindner am Donnerstag. Dafür wolle er sich entschuldigen.

Der FDP-Politiker Thomas Kemmerich war vergangene Woche überraschend mit Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Er ist nach massiver Kritik zurückgetreten, bleibt vorerst jedoch geschäftsführend im Amt.

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"Wir haben einen Fehler gemacht, den wir aufarbeiten", sagte Lindner. Seine FDP habe sich von der rechtspopulistischen AfD vorführen lassen. Diese hatte in der geheimen Abstimmung für den FDP-Politiker votiert, obwohl es einen eigenen AfD-Kandidaten gab.

Es dürfe keine Kooperation mit der AfD geben, bekräftigte Lindner. Diese "Haltung" sei im Thüringer Landtag nur "bestätigt" worden. "Wir sind nicht ihr Steigbügelhalter zur Macht", versuchte sich Lindner am Donnerstag abzugrenzen. "Erfurt war ein Fehler, aber wir unternehmen alles, damit er sich nicht wiederholen kann."

Alexander Gauland (AfD) hatte zuvor die Bezeichnung "neues bürgerliches Lager" für AfD, CDU und FDP bemüht, was Lindner vehement von sich wies. Die AfD aber vertrete ein "Denken völkischer Überlegenheitsfantasien", sie versuche sich in Thüringen in "Anknüpfung an den Nationalsozialismus". 

Die AfD werde nie Teil eines bürgerlichen Lagers sein, so der Liberalen-Chef.