EU-Parlamentspräsident David Sassoli gestorben
Der Präsident des Europaparlaments, David Sassoli, ist tot. Er sei Dienstagfrüh im Alter von 65 Jahren in der Gemeinde Aviano in der Region Friaul-Julisch Venetien gestorben, sagte Sprecher Roberto Cuillo. Am Montag hatte ein Sprecher des EU-Parlaments mitgeteilt, dass Sassoli in einem Krankenhaus in seinem Heimatland Italien behandelt werde. Der Aufenthalt sei "wegen einer schweren Komplikation aufgrund einer Funktionsstörung des Immunsystems" erforderlich geworden.
Sassoli gehörte der sozialdemokratischen Partei Partito Democratico (PD) an. Der Parlamentspräsident befand sich nach den Angaben des EU-Parlaments bereits seit 26. Dezember in Behandlung. Alle seine Termine wurden abgesagt.
Der Aufenthalt im Krankenhaus war zuvor auch nicht bekanntgegeben worden. Im Oktober verpasste Sassoli bereits eine Tagung des Parlaments, weil er Fieber hatte. Zuvor wurde er wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt. Das Krankenhaus Centro di Riferimento Oncologico in Aviano machte auf Nachfrage Dienstagfrüh keine Angaben. Sprecher Cuillo erklärte auf Twitter weiter, Zeit und Ort der Beerdigung würden in den kommenden Stunden bekanntgegeben.
Von der Leyen trauert um "großen Europäer"
Nach dem Tod von EU-Parlamentspräsident David Sassoli hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen der Familie des Italieners kondoliert. "Ich bin sehr traurig über den Tod eines großen Europäers und Italieners. David Sassoli war ein leidenschaftlicher Journalist, ein außergewöhnlicher Präsident des Europäischen Parlaments und vor allem ein lieber Freund", so von der Leyen in einem Tweet auf Italienisch. "Meine Gedanken sind bei seiner Familie", fügte sie hinzu.
Auch EU-Wettbewerbskommissar Paolo Gentiloni trauert um Sassoli. "David Sassoli hat uns verlassen. Schreckliche Nachrichten für uns alle in Italien und Europa. Wir werden ihn als einen demokratischen und pro-europäischen Politiker in Erinnerung behalten. Du warst ein klarer, großzügiger, fröhlicher und beliebter Mann. Ruhe in Frieden", schrieb der Italiener Gentiloni in einem Tweet.
"Seine Herzlichkeit war eine Inspiration für alle, die ihn kannten. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Lieben", schrieb EU-Klimakommissar Frans Timmermans Dienstag früh auf Twitter. "Mir fehlen die Worte."