Deutschland: Mit Fake-Jobanzeigen gegen die Impfpflicht
"Ungeimpfte Krankenschwester sucht“ steht neben "Pfleger, ungeimpft, auf Jobsuche“: In einigen deutschen Zeitungen findet man seit Kurzem auffallend viele Jobinserate von Corona-Maßnahmengegnern aus dem Medizinbereich. Schaut man jedoch genauer hin, dürfte es sich dabei nicht um echte Stellengesuche handeln: Wie etwa ein rbb-Journalist nachrecherchiert hat, dürfte wohl viele der mehr als 100 Stellengesuche, die kürzlich in einem Bautzener Anzeigenblatt erschienen, echt sein.
Auf Twitter veröffentlichte rbb-Journalist Andreas Rausch, wie er am Samstag versuchte, einige der 126 Annoncen-Aufgeber zu erreichen. Manche Nummern seien sogar unvollständig oder wie die „0160-1234567890“ nicht vergeben - oder es gehe niemand ans Telefon. Bei 18 Stichproben habe er niemanden erreichen können. Auch der Fränkische Tag berichtete, in einer Bamberger Chatgruppe von Gegnern der Corona-Maßnahmen seien ungeimpfte Pflegekräfte dazu aufgerufen worden, die Zeitung mit Stellenanzeigen zu „fluten“.
Strafgelder wie in Österreich
Derweil bringt die Regierung die Impfpflicht auf Schiene, erste Details wurden öffentlich. Die Pflicht sollte auf ein bis zwei Jahre befristet sein und für nicht mehr als drei Impfungen gelten. Sie soll über Strafgelder durchgesetzt werden, auf ein Impfregister will man wegen des zu großen Zeitaufwands aber verzichten – sondern Ausnahmen vom Amtsarzt kontrollieren lassen. Wie hoch die Strafen ausfallen, ist noch unklar - nach dem Gesetz über sind derzeit fünf bis 1.000 Euro möglich, für die Impfpflicht könnte die Strafe aber auch höher festgelegt werden.
Strittig ist noch, bis wann das Gesetz gelten soll. Es könnte sein, dass irgendwann eine so hohe Grundimmunität erreicht sei, dass man die Impfpflicht nicht mehr brauche, so die Verhandler. Man rechne aber mit zumindest ein bis zwei Jahren.