Corona-Maßnahmen: Italien arbeitet an Plan zur Lockerung
Die italienische Regierung will sich an Österreich ein Beispiel nehmen und ab März die Corona-Restriktionen lockern. "Ohne auf Vorsicht zu verzichten, wollen wir die Restriktionen lockern. Dank der Wissenschaft, der Impfkampagne und mit harten aber wichtigen Beschlüssen, die wir in den vergangenen Monaten ergriffen haben, können wir einen Ausweg aus der Pandemie finden", sagte Gelmini im Interview mit dem Nachrichtensender TgCom24 am Samstag.
Die Regierung habe den Covid 19-Notstand mit großer Entschlossenheit in Angriff genommen. "Nun freuen wir uns auf die Rückkehr zur Normalität", so Gelmini. Seine Regierung arbeite an einer "Road Map" für die schrittweise Normalisierung der Lage im Land, hatte der italienische Premier Mario Draghi am Freitag bei einer Pressekonferenz angekündigt.
"Wir wollen die Restriktionen so rasch wie möglich lockern. Wir haben noch keine Road Map, doch es ist eine Frage von Tagen. Wir wollen jegliche Unsicherheit beseitigen, das ist für Familien und Unternehmen wichtig", so Draghi nach Medienangaben.
Abschaffung der 2-G-Pflicht wird diskutiert
Die Regierung Draghi erwägt angesichts sinkender Infektionszahlen die Abschaffung der 2-G-Pflicht in vielen Bereichen. "Mit dem Ende des Ausnahmezustands am 31. März wird sicherlich eine neue Phase beginnen, die durch eine Lockerung der restriktiven Maßnahmen gekennzeichnet sein wird", sagte Gesundheitsstaatssekretär Andrea Costa. Auch die Maskenpflicht in Innenräumen sei ein Thema, über die die Regierung nachdenke.
"Wir haben ein erstes Signal mit der Abschaffung der Masken im Freien gegeben und sicherlich werden wir in den kommenden Wochen prüfen, ob die Maskenpflicht in Räumlichkeiten fallen soll. Wir wollen alles schrittweise angehen und die Impfkampagne für diejenigen, die die dritte Dosis noch nicht erhalten haben, zu Ende führen. Das ist das Ziel, das wir erreichen müssen", sagte Costa.
Impfpflicht für über 50-Jährige
Die Anfang Februar eingeführte Impfpflicht für die über 50-Jährigen gilt bis zum 15. Juni. "Wir werden die Daten in den kommenden Wochen auswerten, die Regierung wird dann die erforderlichen Bewertungen vornehmen. Eine Verlängerung der Impfpflicht ist nicht auszuschließen, es gibt immer noch einen Sockel von Italienern im Alter von über 50 Jahren, die nicht geimpft sind", so Costa.
Italien hat die Impfquote von 90 Prozent überschritten. 91 Prozent der Menschen im Alter über zwölf Jahren haben zumindest eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, erklärte Gesundheitsminister Roberto Speranza. 5,3 Millionen Personen in Italien sind hingegen immer noch nicht geimpft, 1,3 Millionen davon sind über 50 Jahre alt und gehören der Altersgruppe an, für die seit Anfang Februar eine Impfpflicht besteht.