"Bedeutender Schlag" gegen internationalen Schlepperring
17.243 Migranten haben seit Jahresbeginn den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien überquert – jetzt ist Behörden aus Frankreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich ein bedeutender Schlag gegen einen Schlepperring gelungen: Bis zu 10.000 Migranten soll ein kriminelles Netzwerk in kleinen Booten während der vergangenen 18 Monate nach Großbritannien gebracht haben. Beim Zugriff am Dienstag wurden 39 Verdächtige verhaftet, mehr als 50 Orte durchsucht. Die Behörden, die von Europol und Eurojust unterstützt wurden, konnten 1.200 Schwimmwesten, knapp 150 Boote, 50 Motoren, Feuerwaffen und Drogen sicherstellen. Mehr als 900 Polizisten waren im Einsatz.
„Diese Aktion hat einer der wichtigsten kriminellen Vereinigungen des Ärmelkanal-Schmuggels einen schweren Schlag zugefügt“, heißt es in einer Aussendung.
Die Untersuchungen begannen im November vergangenen Jahres in Frankreich. Vermutungen zufolge hat die Gruppe unter anderem Vietnamesen von Frankreich nach Großbritannien geschmuggelt und dafür eine Basis in Calais unterhalten. Die Boote sollen aus Deutschland gekommen sein. 2.500 bis 3.500 Euro soll der Ring pro Migrant und Überfahrt verlangt haben. Die Erfolgsaussichten seien bei 50 Prozent gelegen.