Baerbock für EU-Koordination der Getreide-Exporte aus Ukraine
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat sich für eine stärkere Steuerung der Getreide-Exporte aus der Ukraine durch die EU ausgesprochen. Sie unterstütze Überlegungen der EU-Kommission, dafür einen zentralen Koordinator einzusetzen, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag nach einem Besuch im rumänischen Hafen Constanta, über den ukrainisches Getreide ausgeführt wird.
Man sollte darüber nachdenken, "ob man nicht das Getreide komplett aufkaufen sollte, um das dann logistisch viel schneller verteilen zu können". Baerbock verwies darauf, dass wegen der russischen Blockade ukrainischer Häfen 18 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine lagerten. Es gebe zwar einen ersten Hoffnungsschimmer, dass der Streit gelöst werden könne. Trotzdem sei es wichtig, nach Alternativrouten wie die über Constanta zu suchen. "Es ist wichtig, dass wir parallel arbeiten", betonte die Ministerin.
Baerbock ließ sich von Mitarbeitern von DB Cargo den Hafen von Constanta zeigen. Das Unternehmen transportiert seit neun Jahren Getreide über den rumänischen Hafen, der zu den 17 größten Europas zählt.
Die internationale Gemeinschaft fordert von Russland seit Wochen, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen. Die Ukraine beklagt, dass die russische Kriegsmarine ihre Häfen im Schwarzen Meer blockiert. Russland streitet ab, Weizenexporte zu verhindern und wirft der Ukraine vor, sich einer Entminung ihrer Häfen zu verweigern.