Politik/Ausland

Österreichischer Urlauber unter Todesopfern der Massenpanik in Seoul

Unter den 153 Todesopfern der Massenpanik in Seoul ist auch ein Österreicher. Das gab das Außenministerium am Sonntag bekannt. Der Mann war in Südkorea auf Urlaub.

„Mit großer Bestürzung müssen wir den Tod eines österreichischen Staatsbürgers im Zuge der gestrigen Massenpanik in Seoul bestätigen“, teilte das Außenministerium in Wien am Sonntag mit. Der Österreicher habe sich auf Besuch in der südkoreanischen Hauptstadt befunden. „Unsere Botschaft in Seoul ist mit den zuständigen Behörden und den Angehörigen in Österreich in Kontakt und wird sie bei allen weiteren Schritten unterstützen“, hieß es weiter.

Die Katastrophe ereignete sich Samstagnacht, als es zu einem Gedränge während Halloween-Feiern in einer engen Gasse in dem viel besuchten Ausgehviertel Itaewon der Hauptstadt kam. 

Opferzahl wird stetig nach oben korrigiert

Die Opferzahl steigt weiter. Neben den 153 Toten bisher, wurden 103 Menschen verletzt. 19 von ihnen sollen schwer verletzt sein. 

Das Unglück habe sich am späten Abend gegen 22.20 Uhr Ortszeit (15.20 Uhr MESZ) ereignet.  Augenzeugen berichteten, dass Menschen in einer engen und abschüssigen Seitengasse während des extremen Gedränges auf den Boden stürzten. Von oben seien neue Mengen in die Straße nachgedrängt. Zahlreiche Menschen wurden demnach erdrückt und verloren das Bewusstsein. Zunächst hatte die Feuerwehr von dutzenden Menschen mit Herzstillstand gesprochen. Fotos und Videos zeigten Menschen, die am Boden lagen und von Rettungskräften betreut wurden.

Nach Angaben der Feuerwehr waren mehr als 140 Rettungswagen an Ort und Stelle. Polizisten sperrten den Unglücksort in dem beliebten Ausgehviertel ab. Mehrere Menschen hätten Herzstillstände erlitten. Auch mehrere Ausländer seien in Krankenhäuser gebracht worden.

Unter den Todesopfern sind 24 Ausländer aus 14 Ländern. Unter anderem: China, dem Iran, Russland, den USA, Frankreich, Australien, Vietnam, Usbekistan, Norwegen, Kasachstan, Sri Lanka, Thailand und Österreich Es waren die ersten Halloween-Feiern in Südkorea seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020. 

Bislang konnten rund 90 Prozent der Opfer identifiziert werden. Als schwierig gestaltet sich die Identifizierung aber bei den ausländischen und den besonders jungen Opfern, die noch keine Ausweispapiere besitzen, heißt es aus dem südkoreanischen Innenministerium. 

Was die Panik ausgelöst hat, wird von den koreanischen Behörden noch ermittelt. Ein Feuer werde aber ausgeschlossen, wie internationale Medien berichten.  

"Hätte nie passieren dürfen"

Staatspräsident Yoon Suk-yeol am Sonntag eine Staatstrauer angeordnet: Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und wünschte den Verletzten eine rasche Genesung. „Eine Tragödie und Katastrophe, die nicht hätte passieren dürfen, hat sich gestern Abend im Herzen Seouls ereignet“, teilte der Staatspräsident in einer Erklärung mit.