Ssangyong Rexton Sports: Der neue Pick-up im Test
Unter dem etwas schwierigen Namen Actyon Sports versuchten die Koreaner bereits einmal ihr Glück. Das Gefährt war keine Wohltat für Ästheten und daher auch nicht von Erfolg gekrönt. Jetzt versucht man es mit dem Rexton Sports, der auf dem bereits vor einiger Zeit vorgestellten Rexton basiert.
Mit der Namensgebung hatte der große Koreaner in Österreich Glück, denn bei unseren Nachbarn in Deutschland und in anderen Ländern heißt er Musso. Das Äußere des Neuen hat mit dem Erscheinungsbild des glücklosen Vorgängers dankenswerterweise gar nichts mehr zu tun. Die Front zeigt ein sympathisches Gesicht mit stattlichem Auftreten ohne jegliche Aggressivität oder hemdsärmelige Grobheit. Diese klassenunübliche Zurückhaltung findet man sonst nur beim aktuellen Toyota Hilux.
Das Heck ist recht unspektakulär und in der Seitenansicht scheint die Ladefläche im Verhältnis zur Kabine etwas kurz geraten, wenn man die Proportionen der Mitbewerber im Kopf hat. Dem ist auch so, denn es handelt sich hier um die kleinere Variante des Rexton Sports. Eine Version mit längerer Ladefläche wird noch folgen.
Sehr erfreulich ist, dass die Kunststoffverkleidung der Ladefläche serienmäßig ist. Die Mercedes X-Klasse trat mit blankem Lack zum KURIER-Test an und hatte bereits kleine unvermeidliche Lackschäden auf der Ladefläche vorzuweisen.
Moderne Technik
Der Innenraum des nicht ganz so groben Arbeitstieres lehnt sich erfreulicherweise am komfortablen Bruder ohne Ladefläche an und zeigte sich bequem und hochwertig zugleich. Im Test gab es kein Knarzen, Quietschen oder Knacken. Ein angenehmes Ambiente sowohl auf der Autobahn als auch im Gelände. 360°-Rundumkamera und Navigation auf einem 9,2“-Bildschirm, Lenkradheizung, Lederausstattung (vorne beheizt und belüftet) sowie Klimaautomatik lassen kaum Wünsche offen. Was negativ auffiel, war der Winkel des zentralen Displays, welches häufig zu Spiegelungen der Heckscheibe führte.
Hinten gab’s in der Mitte keinen Dreipunktgurt und die Gurtschlösser waren so lange, dass sie beim Anhängen im Kindersitz etwas störten. Aber das ist zugegebenermaßen keine Pflichtdisziplin für einen Pick-up.
Motorisch kommt ausnahmslos ein 2,2-l-Turbodiesel mit 181 PS zum Zug. An Kraft fehlt es dem Aggregat nicht, und lahm kommt der große Koreaner auch nicht daher. Wie schnell er wirklich auf 100 km/h ist, bleibt aber ein Geheimnis, da auch auf Anfrage kein offizieller Wert von Ssangyong zu erfahren war. Der Diesel wird wahlweise mit Heckantrieb oder zuschaltbarem Allrad sowie manuellem 6-Gang-Getriebe oder 6-Gang-Automatik kombiniert. Letztere kann wärmstens empfohlen werden.
Das Fahrwerk zeigte sich ausgewogen, nicht zu schwammig aber auch nicht zu straff. Dass sich die Lenkung teils etwas unruhig anfühlte, war vermutlich den riesigen Alufelgen geschuldet, welche zweifelsfrei hübsch anzusehen, aber nicht unbedingt notwendig sind bei solch einem Auto. Im Gelände leistete sich der Rexton Sports auch keine Schwäche mit seinem zuschaltbaren Allradantrieb und dem selbstsperrenden Hinterachsdifferenzial.
Die Preise starten bei 27.400 € (Allrad und Automatik ab 36.400 €). Mit Alufelgen, Topausstattung und Schiebedach kam der Testwagen auf vergleichsweise günstige 39.600 €.