Seat Leon ST 4WD im Test: Wetterfest und absolut trittsicher
Von Ad Raufer
Seat ist ein seit Jahren verlässlicher Stammgast in den Top -10 der österreichischen Verkaufshitparade. Ein Ergebnis, an dem der Leon maßgeblichen Anteil hat, schließlich ist die Schwesterversion des VW Golf das meistverkaufte Seat-Modell hierzulande.
Vier Jahre nach der Vorstellung steht der Leon nun in überarbeiteter Form zur Disposition. Auf den ersten Blick fallen (unter anderem) ein um vier Zentimeter gestreckter Kühlergrill, der die Breite des Fahrzeugs betont, kantiger geschnittene LED-Scheinwerfer sowie umgemodelte vordere und hintere Stoßfänger auf. Innen beschränken sich die Änderungen auf nunmehr qualitativ deutlich aufgewertete Materialien, bessere Sitzpolsterungen, Ambiente LED-Licht und einen neu entwickelten 8-Zoll-Bildschirm.
Flankierend zum Facelift etabliert Seat neben den nach wie vor im Programm bleibenden Ausstattungslinien Reference, Style, Xperience, FR und Cupra eine zusätzliche, nunmehr sechste Variante unter der Bezeichnung Xcellence.
Die soll – unter anderem – mit Alcantara- oder Ledersitzen, beleuchteten Alu-Türeinstiegsleisten, LED-Innenbeleuchtung, 2-Zonen-Climatronic, 17-Zoll-Alus mit dicker 225/45er-Bereifung, Fernentriegelung für die Rücksitzbank und schlüssellosem Schließ- und Startsystem stil- und komfortbewusste Kundschaft abholen.
Gut zur anvisierten Klientel passt da der vom Motor-KURIER probierte Leon ST mit 150-PS-Diesel und Allradantrieb. Der aufgeladene Direkteinspritzer ist ein alter Bekannter, glänzt mit dynamischen Fahrleistungen, leisem Arbeitsgeräusch, bulligem Durchzugsvermögen und asketischen Trinkgewohnheiten.
Allradantrieb
So wie die Antriebsquelle, stammt klarerweise auch der Allradantrieb aus dem riesengroßen VW-Baukasten. Dabei geht’s um eine Haldex-Kupplung der aktuellen Generation, die über eine Drehzahlregelung der elektronisch gesteuerten Druckpumpe den Sperrgrad und damit den Traktionsanteil der mithelfenden Hinterräder bestimmt. Das funktioniert im täglichen Fahrbettrieb ohne merkliche Verzögerung und ohne, dass das System erst auf durchdrehende Räder warten müsste, ehe es reagiert.
Dermaßen ausgerüstet, verlieren eisig-rutschige Garagenrampen am Morgen, nicht geräumte Seitenstraßen oder tief ausgefahrene Spurrillen auf schneematschigen Autobahnen rasch all die Schrecken, die ein Winter üblicherweise eben so zu bieten hat.
Technische Daten
Antrieb: 4 Zylinder, Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler; Allradantrieb, 7-Gang-Direkt-Schalt-Getriebe (DSG);
Hubraum: 1968 cm³
PS/kW: 150 PS/110 kW
maximales Drehmoment:340 Nm bei 1750 U/min
Spitze 211 km/h, 0–100 in 8,8 sec; Euro 6.
Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Verbundlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Schiebenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).
Maße (L x B x H):4549 x 1816 x 1454 mm
Wendekreis: 10,2 m Radstand: 2636 mm Kofferraum: 587–1470 l
Gewicht: 1287 kg/Gesamtgewicht: 1860 kg Tankinhalt: 55 l
Normverbr.: 5,0 l/100 km 117g/km CO²
Testverbrauch: 6,3 l/100 km
Preis: 31.940 €/Preis Testwagen: 37.838 €
Motorbezogene Versicherungssteuer: 649,44 €