Neuer Dacia Sandero: So fährt sich das billigste Auto Österreichs
Von Michael Andrusio
Nicht ohne Stolz verweist Dacia darauf, dass der Sandero das meistverkaufte Privatauto Europas ist. Klar, wenn man nach einem preiswerten Neuwagen Ausschau hält, kommt man um die Marke Dacia nicht herum.
Wir haben es mittlerweile mit der dritten Generation des seit 2008 auf dem Markt befindlichen Sandero zu tun. Von den Abmessungen her hat sich praktisch nichts geändert, trotzdem wirkt der neue Sandero optisch breiter und flacher. Die Spur wurde um 15 mm vergrößert und die Designer haben dem Dacia auch eine neue LED-Lichtsignatur mitgegeben. Die Fahrzeughöhe wurde mittig um 10 mm und am Heck um 20 mm verringert, um die Aerodynamik zu verbessern.
Wir steigen in einen Sandero TCe 90 mit Comfort-Ausstattung. Was gleich positiv auffällt: Das Lenkrad lässt sich nicht nur höhen- sondern auch in der Tiefe verstellen. Hartplastik? Ja, oben am Armaturenbrett und an den Türen, darunter hat man stoffbezogene Verkleidungen eingezogen und das schaut dann schon wieder freundlicher aus. Der klassische Handbremshebel wurde durch das kleine Knopferl einer elektronischen Parkbremse ersetzt. TCe 90 heißt, dass hier ein 1-l-Benziner mit 91 PS und drei Zylindern am Werk ist.
Dreizylinder
Die drei Zylinder hört man dem Dacia an, unangenehm wird das Motorgeräusch aber nicht. In der Comfort-Ausstattung ist ein 8-Zoll großer Touchscreen verbaut. Neben dem Schirm hat man noch eine Halterung fürs Smartphone und dahinter gleich einen USB-Anschluss – da hat jemand wirklich mitgedacht.
Die Klimaautomatik, mit der wir in unserem Auto die Temperatur justieren, kostet extra. Im Comfort wäre die manuelle Klimaanlage serienmäßig, im Basismodell ist Klima nicht zu haben. Die Lenkung bleibt auf der leichtgängigen Seite, was für so ein Auto aber okay ist, geschaltet wird mittels 6-Gang-Getriebe (der TCe 90 ist wahlweise auch mit CVT-Automatik zu haben). An den Fahrleistungen gibt es nichts auszusetzen, der 3-Zylinder dreht brav hoch und beschleunigt den Dacia in 11,7 Sekunden auf Tempo 100. Den durchschnittlichen Verbrauch gibt Dacia mit 5,1 bis 5,8 Liter an. Wer mit weniger PS sein Auslangen findet, kann den Sandero auch mit 67-PS-Benziner bekommen. Diesel ist keiner mehr im Angebot.
Wie gehabt wird der Sandero auch wieder als Stepway angeboten – das heißt zarter Offroad-Look und eine um 39 mm erhöhte Bodenfreiheit. Den Stepway gibt es nur in Verbindung mit dem stärkeren Motor. Und nimmt man hier die Comfort-Ausstattung, bekommt man auch gleich das potenteste Infotainment-System (Media Nav) inklusive Navigation.
Der Dacia bleibt das günstigste Auto im Land. In der Basisversion Access kostet der Sandero SCe 65 ab 8.790 €. Die ist erwartungsgemäß eher schütter bestückt, aber immerhin hat man elektrische Fensterheber vorne. Etwas mehr verwöhnt wird man im Essential – hierfür wäre auch schon der TCe 90 kombinierbar. Der kostet dann ab 10.890 €. Topmodell ist der Sandero mit Comfort-Ausstattung als TCe 90 mit Automatik ab 12.990 €. Für den Stepway beginnen die Preise bei 11.890 €. Marktstart ist dann Anfang nächsten Jahres.