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Chancen für E-Fuels: "Jetzt werden die Investitionen steigen"

Stephan Schwarzer ist seit Jahren unterwegs, um Stimmung zu machen. Stimmung für E-Fuels, für synthetisch hergestellten Sprit also. Er hat Grund zum Feiern. Denn vergangene Woche (KW9) wurde bekannt gegeben, dass E-Fuels in Deutschland in Reinform zugelassen werden sollen. "Die einzig richtige Entscheidung", so Schwarzer, Geschäftsführer der E-Fuels Alliance in Österreich. 

KURIER: Überrascht Sie, dass E-Fuels in Deutschland nun doch zugelassen werden sollen? 
Stephan Schwarzer: Ich bin positiv überrascht, dass es so schnell erkannt wurde,  dass das Verbrenner-Verbot ein schwerer Fehler ist.

 

Dennoch, die Nachteile, die E-Fuels mit sich bringen, bleiben weiterhin bestehen. Etwa: Um ein Auto klimaneutral mit E-Fuels anzutreiben, braucht  es etwa fünfmal so viel Strom aus Erneuerbaren Energien wie für ein batterieelektrisches Fahrzeug. Und auch in Deutschland geht der Ausbau der Erneuerbaren Energien schleppend voran.

 

Der Vergleich mit den fünfmal hinkt, denn für die E-Fuels erntet man den Strom dort, wo er wesentlich ergiebiger ist. Es gibt Regionen, dort kann man mehr ernten, als man verbrauchen kann. Den Strom, den man in das Auto tankt, den gibt es bei uns nicht. Auch in Österreich nicht. Wir haben 2022 ja wieder eine Rekordsumme an Strom importiert. Wir werden zwar mehr produzieren, aber wenn wir Millionen Autos haben, die mit Strom fahren sollen, ist es unmöglich genug selbst zu produzieren. Da bräuchten wir eine zweite Donau. 

 

Bislang gibt es nur wenige große E-Fuel-Projekte, eine Fabrik in Chile. Kann denn der Ausbau überhaupt schnell genug gehen? 

 

Es gibt jetzt viele Knospen, an die 100 Projekte weltweit. Jetzt werden die Investitionen steigen, weil man eine echte Chance sieht. Ich weiß das, ich behaupte das nicht nur. Die Zahl der Projekte wird sich schnell vervielfachen. Wir können es schaffen, aber wir müssen jetzt starten.