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Autos, die nach Orten benannt wurden

Für reichlich Aufregung hat in den vergangenen Tagen die Umbenennung des Milano von Alfa Romeo in Junior gesorgt. Dass ausgerechnet die Mailänder Marke Alfa Romeo ein neues Auto nicht Milano nennen darf, kam überraschend. 

Begründung: Das Auto wird nicht in Mailand bzw. Italien produziert wird, sondern in einem Stellantis-Werk in Polen. Was dem italienischen Industrieminister sauer aufstieß, der auf ein entsprechendes Gesetz (das sich gegen italienisch klingende Produkte, die nicht Italien produziert werden, richtet) verwies.

Wir haben uns angesehen, welche Autos schon nach Orten benannt wurden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Alfa Romeo war mit Ortsnamen in der Vergangenheit sehr zurückhaltend. Prominentester Alfa, der nach einer Stadt benannt wurde, war der Montreal. Der erste Prototyp wurde anlässlich der Weltausstellung in Montreal 1967 vorgestellt und das Auto kam 1970 auf den Markt.

Italien

Italienische Ortsnamen waren stets beliebt. Prominentestes Beispiel war der Ford Capri. Der Ford-Konzern hatte aber ebenso einen Cortina (auch als Lotus) oder einen Torino. Und die Ford-Tochter Mercury hatte das, was Alfa verwehrt wurde, ein Auto namens Milan

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Auch Opel verwendete italienische Namen, wie für das sportliche Coupe Monza oder den erfolgreichen Ascona. Asiatische Marken wie Nissan mit Murano oder Kia mit Sorento schätzen ebenso den italienischen Klang. Und Buick brachte einen Riviera. Die Marke, die das eigene Land aber am intensivsten einbaute, war Ferrari. Die Autos trugen (und tragen) Maranello, Fiorano, Modena, Portofino, Roma oder überhaupt gleich Italia im Namen.

USA

Bleiben wir gleich bei Ferrari. Die Sportwagenmarke aus Maranello nutzte auch amerikanische Ortsbezeichnungen, wie California, oder gleich America oder Daytona – Heimat einer berühmtesten Rennstrecken der Welt. Der erste „Daytona“ war eigentlich der 365 GTB/4, der von Ferrari offiziell nie so genannt wurde, dafür aber von der Fachpresse, nachdem Ferrari kurz vor der Einführung das Rennen in Daytona gewonnen hatte (1967). 2021 wurde von Ferrari offiziell der Daytona SP3 vorgestellt. 

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Den Namen Daytona schätzen aber auch die US-Hersteller wie Dodge. Natürlich bedienten sich die amerikanischen Firmen gerne in ihrer Heimat. Chrysler hatte den New Yorker, Chevrolet einen Tahoe, einen Bel Air oder einen Malibu, Pontiac einen Bonneville (wo auf einem Salzsee Geschwindigkeitsrekorde gefahren werden). Hyundai nennt seine Autos gern nach Orten, die nach wildem Westen klingen, wie Tucson oder Santa Fe. Gleichzeitig gibt es auch einen Kona (benannt nach einer Region auf Hawai). Interessant auch, dass Subaru für einen großen Van einen Stadtteil von New York als Namenspaten aussuchte, nämlich Tribeca.

Monte Carlo

Beliebt ist auch der Name des Fürstentums an der Cote d’Azur. Chevrolet hatte einen Monte Carlo, während Dodge ein Auto Monaco taufte. Und bei Skoda gibt es vom Fabia ein sportliches Sondermodell mit dem Zusatz Monte Carlo.

Frankreich

Auch die Ortsnamen aus Frankreich wurden durchaus gern genommen. Sowohl Bentley als auch Rolls-Royce benannten luxuriöse Modelle nach der Corniche, der Küstenstraße an der Cote d’Azur. Roll-Royce verewigte auch die Region Camargue, während Bentley – auch ob der Beziehung der Briten zu Le Mans – einen Mulsanne (ein Streckenabschnitt des Rennens von Le Mans) brachte. Die Kreativabteilung von Cadillac ließ sich von Biarritz oder Calais inspirieren. Simca würdigte Monthlery, eine Stadt mit einer legendären Rennstrecke im Südwesten von Paris und Chambord, De Tomaso die berühmte Pferderennbahn in Paris, Longchamp.

Großbritannien

Vor allem die nicht mehr existierende englische Marke Austin setzte auf Namen aus der näheren Umgebung. So gab es von Austin Goodwood, Norfolk, Devon, Dorset, Cambridge oder Westminster.

Deutschland

Ford baute in den 30er-Jahren einen Modell Köln, eigentlich war dies das Model Y (lange vor Tesla), bekam aber aus deutscher Fertigung in Köln den Namen seiner Geburtsstadt. Legendär bei Ford Deutschland auch der Taunus. NSU hatte Autos mit der Bezeichnung Neckar oder Weinsberg und Mercedes den 460 Nürburg, der Ende der 1928 vorgestellt und von Ferdinand Porsche entworfen wurde.

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Spanien

Seat hat sich traditionell der Heimatpflege verschrieben und benennt seine Autos nach wie vor nach spanischen Städten (oder Stadtteilen) und mittlerweile pflegt auch Cupra diesen Brauch. Ibiza, Alhambra, Marbella, Malaga, Toledo, Leon, Tarraco von Seat und Formentor, Born und künftig Tavascan von Cupra. Seat hatte einst auch einen Cordoba (nicht nach der Stadt in Argentinien, sondern nach dem spanischen Cordoba benannt), ebenso gab es einen Chrysler Cordoba und Ford hatte den Granada.

Weitere 

Selten nutzen japanische Marken Ortsnamen aus der Heimat. Ausnahme: Mitsubishi mit dem Sapporo, Maserati verwendete Mexico und Kyalami, die legendäre Rennstrecke in Südafrika. Die polnische Marke FSO mit Sitz in Warschau nannte ein ab 1951 produziertes Auto nach seiner Heimat, nämlich Warszawa. Womit sich der Kreis zum Alfa aus Polen wieder schließt.