Was zieh’ ich heute an?
Von Sandra Baierl
Die Sache mit dem Dresscode im Büro ist kompliziert geworden. In einer Zeit, in der modemäßig irgendwie alles erlaubt ist, darf man sich viel erlauben. Aber eben nicht alles.
Und genau das macht die Kleiderwahl am Morgen so schwierig. Wie konform soll man sein? Für wie viel Aufmerksamkeit darf man sorgen? Lieber monochrom anziehen oder besser ein Farbklecks sein? Leger und lässig ist gut, aber zu viel verstört vielleicht das Gegenüber. Aber genau das könnte ja wiederum auch eine Aufmerksamkeit schaffen, die zu einem Vorteil wird.
Die beiden wichtigsten Tipps in unserer Titelgeschichte sind die moderate Anpassung und die Antizipation. Das mag bieder klingen, ist aber die Realität: jede Branche hat ihre Codes, jedes Unternehmen seine eigene Kultur.
Im Grunde hat noch dazu jeder einzelne Tag seinen Dresscode. Stehen wichtige Termine mit Kunden oder Vorgesetzten oder sogar Gegnern an, wird die passende Modelinie anders sein als an einem Bürotag, an dem man (wahrscheinlich) niemandem begegnet. Zu erkennen, welche Modelinie für die jeweilige Job-Situation passend ist, ist die große Kunst.
Wobei man hier auch durchaus strategisch vorgehen sollte: Je schärfer der Wind im Job weht, desto mehr Rüstung braucht man. Also Schichten, die vor etwaigen Angriffen schützen – Shirt, Weste, Blazer, macht drei Schichten und viel Abschirmung.
Oder: Ein Auftritt in einer Herrenrunde könnte eine Frau dazu veranlassen, auch wie die Herren aussehen zu wollen (Anzug?) oder eben bewusst anders anzukommen (Kleid?). Jedenfalls muss man sich in seiner Kleidung wohlfühlen, weil das auch ein Faktor für das Selbstbewusstsein ist.
Den gegenteiligen Effekt kennt man ja auch: Wenn man völlig daneben greift und sich mit seiner Kleiderwahl den ganzen Tag komisch vorkommt.