Stoppt die Klimaaktivisten!
Wieder einmal hat eine kleine Minderheit so genannter Klimaaktivisten in Wien für ein Verkehrschaos im Frühverkehr gesorgt. Ausgerechnet am ersten Schultag blockierten sie mit dem Gürtel eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt. Umfangreiche Staus waren die Folge, die Nerven einiger Eltern, die ihre Kinder rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn in die Schule bringen wollten, lagen blank. Mit ihren Aktionen wollen die Aktivisten ein Umdenken, was den motorisierten Individualverkehr betrifft, bewirken.
Höchst unwahrscheinlich, dass dies funktioniert. Im Gegenteil, Autofahrer werden noch weniger zugänglich für deren Argumente. Ihre Wut auf Klimaschützer wird weiter steigen. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu Übergriffen (wie bereits in anderen Ländern) kommt. Schön wäre es auch, wenn die Polizei diese unangemeldeten Demos mit 5 Teilnehmern schneller auflöst. Übrigens auch im Sinne der Umwelt. Künstliche Staus verursachen sinnlos Schadstoffe, das sollten auch die Demonstranten begreifen. Auch saftige Strafen nach wiederholten Eingriffen in den Verkehr sollten verhängt werden.
Allgemein stellt sich die Frage, welche Erwartungen die Aktivisten haben. Glauben sie ernsthaft, dass von heute auf morgen Autofahrer ihre Fahrzeuge stehen lassen? Die Menschen fahren nicht zum Vergnügen mit dem Auto, auch nicht in der Stadt. Sie müssen Waren transportieren oder wollen schnell von A nach B, wobei B vielleicht am Stadtrand liegt und dieses Ziel mit den Öffis nur durch zeitraubendes, mehrmaliges Umsteigen zu erreichen ist.
Heute forderten die Klimaschützer Tempo 100 auf Autobahnen. Das würde Berechnungen zufolge bis zu 23 Prozent Spritersparnis bringen. Das ist aber graue Theorie. Denn niemand fährt durchgehend auf der Autobahn 130. Verkehrsbedingt oder wegen diverser Beschränkungen (Baustellen, Lärm, IG-Luft) liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit schon jetzt bei nur knapp 110 km/h. Wer ständig 100 fahren möchte, kann dies jederzeit tun. Freiwillig.