Meinung/Mein Tag

Besser Oberwasser als Untergang

Rettung. Es gibt Menschen, die ziehen ihre Längen im Schwimmbecken. Ruhig, elegant, kraulend. Meter um Meter um Meter.

Und es gibt solche, die schauen aus, als würden sie nach 25 Metern untergehen, wenn sie kraulen.

Zweitere befürchten, dass der Bademeister jeder Zeit ins Wasser springen könnte, um sie zu retten. Das ist kein Zustand, aber es gibt Abhilfe: ein Schwimmkurs. Das könnte Körper und Gehirn guttun.

Durcheinander. Bei der ersten Stunde wird der Schwimmerin und wohl auch dem Schwimmer bewusst, dass sie (und auch er) Kraulen völlig neu lernen muss. Und das ist harte Arbeit am Freitagabend nach der Arbeit. Wie geht das jetzt mit den Armen? Jetzt nur nichts durcheinanderbringen, denn 90 Prozent des Vortriebs ergeben sich durch den Armzug. Den Arm zum Eintauchen nach vorne strecken, das Wasser mit den Händen wegschieben, den Ellenbogen als Hebel benutzen. War das so? Ah, Atmen nicht vergessen. Ja, auch das kann vorkommen. Zum Luftholen den Kopf seitlich drehen. Nicht zu weit. Der Mund ist knapp über der Wasseroberfläche. Ja nicht drunter. Eh klar. Hust. Man übt mit Brett, Ball und ohne, jede Phase einzeln. Eigentlich ist ja Kraulen der schnellste Schwimmstil. Nur eben jetzt noch nicht.

Motivation. Um durchzuhalten, kann man sich vor Augen halten: Im Wasser trainiert man mehr Muskeln als bei vielen anderen Sportarten. Und: Der Kalorienverbrauch beim Schwimmen ist beachtlich. 60 Kilo schwer werden in einer Stunde beim Schwimmstil „Kraulen schnell“ etwa 700 Kalorien verbraucht. Damit steht fest: Nach dem Kurs ist vor dem Abendessen.

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