Meinung

Klare Grenzziehung im Fall Dönmez

Spontanumfrage: Was meint jemand, der er über eine Frau sagt: „Schaut Dir mal ihre Knie an, dann findest Du die Antwort.“ Eine nicht gerade charmante Anspielung auf ihre Beine? Die Auflösung ist nicht massenhaft verbreitet, aber bei allen, die sie sofort parat haben, eindeutig: Sie habe ihre Karriere sexuellen Diensten zu verdanken.

Ein frauenverachtender Machospruch – verschwitzt verpackt mit dem Hinweis auf geschundene Knie. Und jenseits dessen, was politisch tragbar ist. Der eine oder andere wird einwenden: Wie kann jemand beleidigt sein, der gar nicht weiß, was gemeint ist? Seit Montag weiß es dank Twitter und Facebook jeder, der es wissen will. In einem Klima, in dem sich hier auch immer mehr Politiker Beleidigungen und Unwahrheiten erlauben, braucht es klare Grenzziehungen.

Der ÖVP-Klub hat sie – Respekt! – eindeutig gezogen. Dönmez will nun als wilder Abgeordneter weitermachen. Als jemand, der sich weder in grün noch in türkis an Mindestregeln des zivilisierten Umgang halten will, ist er dort auch besser aufgehoben.

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