Meinung

Der Verlierer heißt FPÖ

Nun ist es endlich passiert: Nach Hängen und Würgen hat die Wiener FPÖ Heinz-Christian Strache aus der Partei ausgeschlossen. Nur vordergründig hat sie ihrem langjährigen Parteichef damit die größte erdenkliche Schmach zugefügt. Sondern vielmehr einen großen Gefallen gemacht: Statt als Verräter kann er sich nun als Märtyrer der neuen Allianz für Österreich (DAÖ) anschließen.

Klarer Verlierer des unwürdigen Schauspiels der vergangenen Wochen ist hingegen die neue Spitze der Wiener FPÖ rund um Dominik Nepp, die sich viel zu lange Zeit für den Ausschluss genommen hat. Noch kaum in seiner neuen Funktion angekommen, hat sich Nepp bereits das Image eines unentschlossenen Zauderers eingetreten. Keine besonders guten Voraussetzungen, für den ersten Wien-Wahlkampf, den er in wenigen Monaten als Parteichef schlagen muss. Und das nicht nur gegen den blauen Erzfeind Rot-Grün, sondern nun wohl auch gegen seinen eigenen Ex-Parteichef und seiner neuen Allianz.

Beschädigt bleibt aber auch die Bundesparteispitze mit Herbert Kickl und Norbert Hofer zurück. Ersterer hatte von seinen Wiener Kollegen gefordert, Strache in Stunden auszuschließen. Aus den Stunden wurden Wochen. Durchsetzungskraft sieht anders aus.