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WHO: Flüchtlinge und Migranten sind bei Gesundheit benachteiligt

Flüchtlinge und andere Migranten sind weltweit im Durchschnitt bei schlechterer Gesundheit als die einheimische Bevölkerung. Das liege nicht daran, dass sie von Natur aus kränker seien als die Menschen in ihrer neuen Umgebung, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf mit. Vielmehr würden sie schlechter versorgt.

Neben sprachlichen, kulturellen oder rechtlichen Barrieren noch kämen bei diesen Menschen auch andere Faktoren hinzu, die allgemein die Gesundheit beeinflussen. Dazu gehörten unter anderem Bildung, Einkommen oder Wohnraum. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus spricht von rund eine Milliarde Migranten weltweit. Dazu zählen alle Menschen, die ihren angestammten Wohnort verlassen haben und woanders leben - sei es im eigenen oder einem anderen Land.

Größeres Risiko

Migranten gehörten zu den Gesellschaftsgruppen, die am meisten vernachlässigt werden, schreibt die WHO nach Auswertung einer Meta-Analyse mit 17 Millionen Teilnehmern aus 16 Ländern. Sie gingen seltener zum Arzt und hätten öfter arbeitsbedingte Verletzungen. Eine bedeutende Zahl der schätzungsweise 169 Millionen internationalen Migranten - die also in anderen als ihrem Heimatland arbeiten - seien in schmutzigen, gefährlichen und anstrengenden Jobs beschäftigt. Sie seien einem größeren Risiko von Arbeitsunfällen oder direkt durch die Arbeit verursachten Gesundheitsproblemen, etwa durch den Umgang mit giftigen Stoffen, ausgesetzt als die einheimische Bevölkerung.

Die WHO ruft Gastländer von Migranten auf, erstens bessere Angaben über die Gesundheitssituation der Menschen zu sammeln und zweitens mehr zu investieren, damit sie gut versorgt werden. Sie verweist auf den enormen Beitrag, den Migrantinnen und Migranten während der Corona-Krise in vielen Ländern geleistet hätten. In einigen der reichsten Länder stamme bis zur Hälfte des Gesundheitspersonals aus anderen Ländern.