Tag der Roma und Sinti: Diskussion und Theaterfestival in Wien
Heute, Freitag (8. April), wird der internationale Tag der Roma gefeiert, um auf die Situation der Minderheit aufmerksam zu machen. Zum vierten Mal organisiert der Verein "Voice of Diversity" im Wiener Porgy & Bess eine Podiumsdiskussion mit anschließendem Konzert (Beginn ist um 18 Uhr). Zur Feier der Roma-Kultur findet unter dem Titel "E Bistarde- Vergiss mein nicht" außerdem von 21. bis 24. April ein internationales Roma-Theaterfestival in Wien statt.
Die nächste Generation
Wie Roma in der österreichischen Gesellschaft Platz und Erfolg gefunden haben, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert wurden und wo sie noch Handlungsbedarf in Sachen Gleichstellung und Inklusion der Roma sehen - darum geht es bei der Podiumsdiskussion "Next Generation Roma". Bevor das Joschi Schneeberger Gypsy Swingtet feat. Patrizia Ferrara für Stimmung sorgt, versuchen sich unter anderem die ORF-Moderatorin Katharina Janoska und die pädagogische Leiterin im Romano Centro Danijela Cicvarić an der Beantwortung dieser Fragen.
Beim von der Roma selbstorganisation Festival steht nicht nur Theater, sondern auch Film und Tanz aus Ungarn, Rumänien, Serbien sowie Österreich auf dem Plan. "Wir wollen den Roma durch Theater und Kultur eine Stimme geben. Es ist notwendig, einander, Roma und Nicht-Roma, zu kennen und anzuerkennen, um unsere historischen kulturellen Unterschiede zu versöhnen", sagte die künstlerische Leiterin des Theaterfestivals, Simonida Selimović, in einer Aussendung.
Diskussion über Gedenkstätte
Die ausgewählten Theaterstücke und Performances, die unter anderem im Wiener Amerlinghaus und im Theater Akzent zu sehen sein werden, würden sich um "aktuelle Themen und Ästhetiken drehen, die in der Dokumentation der Realität und der Mikrogeschichte verwurzelt sind." So etwa die am 24. April auf dem Plan stehende rumänische Theaterproduktion "Bambina" über die Traditionen der Boldi-Roma.
Dass es in Wien immer noch keine Gedenkstätte oder Mahnmal für die im Zweiten Weltkrieg ermordeten Roma und Sinti gibt, ist der Festival-Leitung ein Dorn im Auge. 2016 hätten die Grünen in der Bezirksvertretung Floridsdorf dafür einen Antrag gestellt, dieser sei lediglich von der FPÖ abgelehnt worden. Das Festival verstehe sich auch als "temporäre Gedenkstätte und als Schritt auf dem Weg zu einem dauerhaften Denkmal", heißt es in der Aussendung. Am 23. April wird bei einem Roundtable im Amerlinghaus über ein Mahnmal in Wien diskutiert.